Senat würdigt Bowie

ABSCHIED II Kulturstaatssekretär Renner würdeam liebsten nach Hause und seine Platten hören

Der Tod von David Bowie hat in seiner Wahlheimat Berlin auch auf offizieller Seite Trauer und Anteilnahme ausgelöst. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) erinnerte am Montag an Bowies Berliner Jahre in den späten Siebzigern: Der Titelsong seines "Heroes"-Albums sei zur Hymne der damals geteilten Stadt und ihrer Sehnsucht nach Freiheit geworden. Müller schrieb, die Welt trauere "um einen der ganz Großen in der Musik". Berlin und Bowie hätten nicht nur musikalisch eine besondere Verbindung gehabt: "Der Künstler gehörte zu uns", schrieb der Regierende Bürgermeister und fügte hinzu: "Darauf sind wir stolz."

Bewegender Verlust

Bowie hatte von 1976 bis 1978 in Berlin gelebt und hier eine seiner produktivsten Phasen erreicht. Zu seinem 69. Geburtstag am vergangenen Freitag gab es in Berlin mehrere Feiern ihm zu Ehren. Bowies Song "Heroes" habe nicht nur musikalisch bleibende Maßstäbe gesetzt, sondern auch unverwechselbar seine Verbundenheit zu Berlin ausgedrückt, so Müller weiter. "Die Berlinerinnen und Berliner trauern um ein musikalisches Genie und einen ihrer berühmtesten Mitbürger."

Kulturstaatssekretär Tim Renner (SPD) schrieb auf Facebook, Bowies Tod sei seit John Lennon der Verlust in der Musikwelt, der ihn am meisten bewege. "Am liebsten würde ich jetzt auf dem Weg zur Arbeit umkehren, mich zu Hause einschließen und seine Platten hören", schrieb der Kulturstaatssekretär.

Renner spannte in einer Pressemitteilung zudem einen weiten Bogen zur Einordnung des britischen Popmusikers: "Seit Herbert von Karajan ist David Bowie wahrscheinlich der bedeutendste mit Berlin verbundene Musiker, den wir verloren haben." Bowie habe mit den Songs "Heroes" oder mehr als drei Jahrzehnte später mit "Where Are We Now" Berlin als "Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten gefeiert". (dpa)