5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben

Lektionen

1. Es kann nicht genug ­Flüchtlinge geben

Das Statistische Bundesamt hat mal nachgerechnet: Wie viele Migranten werden gebraucht, damit Deutschland seine Bevölkerungszahl halten kann? Jährlich mindestens 470.000, sagt die Behörde. Sonst gäbe es in 30 Jahren 13 Millionen oder ein Viertel weniger Menschen im für die Sozialkassen wichtigen mittleren Alter. Die Statistiker sind zugleich überzeugt, dass es zu so einer massenhaften Einwanderung nie kommen wird. Dafür habe die Zuwanderung in die Bundesrepublik zu stark geschwankt. Heißt also: Deutschland stirbt weiter aus, auch ohne Obergrenzen.

2. Wir leben in einer ­unentdeckten Galaxie

Seit Jahrtausenden zählen As­tro­no­men die Sterne, blicken mit ihren Teleskopen in unendliche Weiten. Und nun das: Unser eigenes Sonnensystem ist größer als gedacht. Irgendwo hinter Neptun dreht sich noch ein Planet um die Sonne, behaupten jedenfalls zwei Forscher vom California Institute of Technology. Gesehen haben sie ihn allerdings noch nicht. Nur berechnet. Nun werden die Teleskope neu ausgerichtet.

3. Die RAF bleibt aufgelöst

Nein, das Gespenst ist nicht wiederauferstanden. Dass DNA-Spuren der Ex-RAF-Terroristen Daniela Klette, 57, Ernst-Volker Staub, 61, und Burkhard Garweg, 47, in einem Täterfahrzeug gefunden worden waren, gab den Medien vor allem Anlass zu altersdiskriminierenden Witzen (siehe Seite 10). Das Trio ist offenbar für zwei missglückte Raubüberfälle auf Geldtransporter im Jahr 2015 verantwortlich. Letzte Meldung der dpa: Die weitere Berichterstattung entfällt „mangels Nachrichtenwert“.

4. Feinstaub geht freiwillig nicht zurück

Stellen Sie sich vor, es ist Feinstaubalarm – und keiner macht mit. Seit sieben Tagen sind die Stuttgarter zu einer besonderen Kehrwoche aufgerufen: Der grüne Oberbürgermeister Fritz Kuhn forderte sie auf, freiwillig aufs Auto zu verzichten. Doch sie hören nicht. Der Verkehr ist nur um 3 Prozent zurückgegangen, die Feinstaubwerte liegen noch immer weit über dem Zuläs­sigen. Inzwischen droht Strafe aus Brüssel (siehe Seite 6). ­Kommen nun Fahrverbote? Die Stadt hofft, dass es heute endlich regnet. Wie sagt man auf Schwäbisch? Herr, schmeiß Hirn ra!

5. Hillary Clinton wird laut

Mit ruhigem, präsidialem Auftreten hat Hillary Clinton bisher unter den US-Demokraten geworben, sie für die Nachfolge von Barack Obama zu nominieren. Doch so ausgemacht ist die Sache noch nicht. Laut Umfragen holt ein Herausforderer, der „demokratische Sozialist“ Bernie Sanders, sie in einigen Staaten ein – oder hat schon einen Vorsprung. Clinton beginnt nun früh, was sie 2006 gegen Obama verpasst hatte. Sie kämpft. Im letzten TV-Duell vor den Vorwahlen kam es diese ­Woche zu einem heftigen Schlagabtausch. Jörn Kabisch