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Unser gemeinsamer WiderstandD 2013 R: Antje Kröger-Voss, Dieter Kröger, Bettina Beermann, Friedemann Ohms

Ein Dokumentarfilm über die Anti-AKW-Bewegung seit den 1970er Jahren, der vor allem auf Einstellungen aus mehr als 100 Filmen zum Thema setzt. Erstellt wurde er 2012 unter dem Eindruck der Havarie des Atomkraftwerks im japanischen Fukushima. Die MacherInnen, ein Teil der Bürgerinitiative zum Erhalt des Hamburg-Altonaer Museums, wo der Film nun wieder mal zu sehen ist, verstehen ihn Film als Teil der Widerstandsbewegung und sind – in eigenen Worten – „bemüht, einen kleinen Beitrag zur Veränderung der herrschenden Unordnung zu leisten”.

Do, 19 Uhr, Altonaer Museum, Hamburg

Der Garten des Finzi ContiniD/I 1970 R: Vittorio De Sica D: Lino Capolicchio

Italien, Ende der 1930er-Jahre: Die jüdische Bevölkerung wird zunehmend aus dem öffentlichen Leben ausgeschlossen. Literaturprofessor Finzi Contini öffnet seinen Garten für die Kinder und Jugendlichen der Umgebung. 1971 ausgezeichnet mit Oscar und Goldenem Bär.

So, 17 Uhr, Metropolis, Hamburg

Leningrad Cowboys Go AmericaSF 1989 Aki Kaurismäki D: Matti Pellonp, Jim Jarmusch

Kaurismäki schickt die skurrilen Finnen in die große Freiheit der Neuen Welt und lässt sie im Watschelgang von Auftritt zu Auftritt trippeln, anders können sich die Musiker in ihren Superlatschen aber auch kaum bewegen. Eine Groteske also, aber das allein macht noch keinen guten Film. Kaurismäki übertüncht den amerikanischen Traum mit grellen Farben und schafft ihn neu: Seine Finnen sind dermaßen amerikanisch, da sind die Motorradrocker, die Latinos und Barbesitzer, die von der Straße weg spontan vor die Kamera geholt wurden, nur blasse Epigonen.

So, 12 Uhr, Kulturetagen/Cine K, Oldenburg

OssosPT 1987 R: Pedro Costas, D: Vanda Duarte

In rohen, oft im Dunkel versinkenden Einstellungen erzählt Costas’Film von den alltäglichen Kämpfen einer Gruppe kapverdischer Binnenmigranten, ausgefochten zu einer Zeit, als in Portugal die Euphorie nach der Nelkenrevolution im Jahr 1974 allmählich wich – einem ernüchterten Blick auf die kolonialen Relikte.

Fr, 20.30 Uhr, Kino im Sprengel, Hannover

With Gilbert & GeorgeGB 2007 R: Julian Cole

Beworben wird Julian Coles Langzeitbeobachtung mit einem Versprechen: Dass da der Blick hinter die Kulissen eines Lebens als Künstlerpaar geworfen wird. Das aber führt in die Irre: Die Hosen runter lassen die beiden älteren Herren nur öffentlich, ornamental umrankt und mit Bildtiteln wie „Naked Shit“ versehen. Die Kontroversen um die Bilder von Gilbert & George, die Vorwürfe der Scharlatanerie oder auch Versuche, das Paar als Ironiker des Kunstbetriebs zu entlarven, interessieren den Filmemacher nur ganz am Rande. Gelungen ist Cole, der mit Derek Jarman und Gus van Sant arbeitete, ein vielleicht nicht privates, so doch freundschaftlich-intimes Filmporträt.

So–Di, 20 Uhr, City 46, Bremen