Wie morgen Geld verdient wird

DOKU II Youtube-Stars und Pflegeroboter: Das Festival „Futurale“, vom Bundesarbeitsministerium erdacht, zeigt sieben Filme zur Zukunft der Arbeitswelt. Diese Woche macht es Halt in Hamburg

Für „Deine Arbeit, Dein Leben!“ filmten Arbeitnehmer ihre Arbeitsplätze

Ein „digitaler Nomade“ kann als „Youtuber“ ein „Start-up“ gründen: So schnell, wie sich die Arbeitswelt verändert, ändern sich auch die Begriffe, mit denen sie beschrieben wird. Ist ausgerechnet der Film ein geeignetes Medium, um solche Entwicklungen darzustellen? Es dauert ja vergleichsweise lange, bis eine Dokumentation geplant, gedreht, geschnitten und vertrieben ist – sodass der in Bild und Ton festgehaltene Status Quo im Zweifelsfall dann nicht mehr aktuell ist.

Angesprochen werden dürfte dieses widersprüchliche Verhältnis beim Festival – ja, mit ein wenig Wohlwollen kann man es so nennen – „Futurale“, das vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales zusammengestellt wurde und in den kommenden Monaten auf Tournee ist: In Hannover wird es im April gezeigt, in Bremen im September, in Braunschweig im Oktober. Zunächst ist die „Futurale“ vom 14. bis 20. Januar im Metropolis in Hamburg zu Gast. Zu den Vorführungen sind Gäste geladen, entweder vom Filmteam oder Experten für das jeweilige Thema, und der Eintritt zu den jeweils um 19 Uhr beginnenden Vorstellungen ist frei.

Gezeigt werden sieben Dokumentarfilme über kommende Trends der Arbeitswelt, entsprechend kurz ist die Haltbarkeit der Beiträge: Nur einer der gezeigten Filme ist aus dem Jahr 2013, drei entstanden im gerade vergangenen Jahr. Den Auftakt bildet am heutigen Donnerstagabend die US-Doku „Please Subscribe“ über Menschen, die davon leben können, dass sie Videos bei Youtube hochladen, die dann auch geklickt werden. Am Freitag stellt „Digitale Nomaden – Deutschland zieht aus“ fünf Menschen vor, die ihre digitalen Dienstleistungen ortsunabhängig anbieten. „Print the Legend“ befasst sich am Samstag dann mit der vielerorts als „revolutionär“ bezeichneten Technik des 3D-Drucks. Zu Wort kommen da etwa Unternehmer, welche diese ganz andere Art der Fertigung weiterentwickeln.

Selbst Teil eines interdisziplinären Projekts war das Produktionsteam des niederländischen Films „Ich bin Alice“: Es dreht sich darum, „Socio-Bots“ zu entwickeln; Roboter, die zur Pflege alter und kranker Menschen eingesetzt werden.

Die französische Reportage „Mein wunderbarer Arbeitsplatz“ analysiert die Möglichkeiten, in verschiedenen Wirtschaftszweigen die Arbeitsbedingungen zu verbessern. „Deine Arbeit, Dein Leben!“ wiederum ist ein aufwendiges, crossmediales Projekt, für das Arbeitnehmer in Nordrhein-Westfalen gebeten wurden, ihre Arbeitsplätze zu filmen. „Silicon Wadi“ begleitet schließlich vier junge Unternehmer in Tel Aviv dabei, wie sie ihre Start-Ups planen, finanzieren, auf den Markt bringen, mit ihnen scheitern oder sie erfolgreich weiterführen. HIP

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