piwik no script img

Wochenvorschau von Antje Lang-LendorffGedrängel in der Stadt, arme Schweine im Umland

Berlin wächst, so viel steht fest. Wie viele Menschen in den nächsten Jahren aber wirklich an die Spree ziehen, ist schwer vorherzusagen. Der Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) wüsste es gerne genauer und hat deshalb eine neue Bevölkerungsprognose erstellen lassen. Am Mittwoch will er sie seinen Kollegen aus dem Senat präsentieren.

Wohnungsbaupolitik ist Thema

Dann geht die Landesregierung für einen halben Tag in Klausur.Der Senat wolle sich über die wichtigsten noch umzusetzenden Themen bis zum Sommer beraten, heißt es. Im September wird schließlich gewählt: Wenn die Koalition noch etwas anschieben will, muss sie es jetzt tun. Auch die Flüchtlingsunterbringung und die Wohnungsbaupolitik dürften Rot-Schwarz am Mittwoch gut beschäftigen – für die vielen Zuzügler Wohnraum zu schaffen, sollte alles andere als leicht werden.

Um eine beengte Unterbringung geht es auch am Donnerstag: Dann läuft in Brandenburg das Volksbegehren zur Massentierhaltung aus, das sich für ein besseres Leben all der armen Schweine, Kühe und Hühner in unserem Umland einsetzt. 80.000 Unterschriften braucht die Initiative, um weitermachen zu können. Dem Vernehmen nach hat sie genug UnterstützerInnen gefunden, denen abgeschnittene Schnäbel und das Gedrängel in den Boxen auch nicht gefallen.

Passend dazu startet am Freitag in Berlin die alljährliche Riesensause der Agrar- und Ernährungsindustrie, die Grüne Woche.Partnerland ist diesmal Marokko. Auch unter dem Funkturm lässt der Protest nicht auf sich warten: Das Aktionsbündnis „Grüne Woche demaskieren“ hat sich bereits angekündigt. Am Samstag rufen Initiativen zur großen „Wir haben es satt“-Demo am Potsdamer Platz.

Was ganz anderes, aber auch nicht immer appetitlich ist der BFC Dynamo. Der Ostberliner Verein feiert am Freitag 50-jähriges Jubiläum.Ein guter Anlass, um die wechselvolle Geschichte des Clubs Revue passieren zu lassen. Und zu schauen, wo er heute steht.Foto: ap

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen