„Zugabe, Zugabe“

4:0 gegen Bochum: In ungeahnter Weise verführt der FC St. Pauli sein Publikum und zieht ins Achtelfinale ein

Fabian Boll hatte so eine Ahnung: „Schon im Spielertunnel sagte ich zu Joris van Hout: ‚Herzlich willkommen am Millerntor‘“, erzählt St. Paulis Mittelfeldspieler. „Er schaute mich komisch an und fragte warum. Ich antwortete ihm: ‚Weil es ein besonderer Tag wird.‘“

Dem 26-Jährigen glänzten die Augen, als seine Prophezeiung nach dem DFB-Pokalspiel Wirklichkeit wurde. Ihm erschien die Vorstellung seines Teams ebenso unwirklich wie den knapp 14.000 Zuschauern am Millerntor, die dem 4:0 (Tore: Dinzey, Luz, Lechner, Shubitidze) gegen Bochum beiwohnten. „Zugabe, Zugabe“ hallte es fußballuntypisch von den Rängen.

St. Paulis Fans hatten nach 90 Minuten attraktivster Fußballkultur noch lange nicht genug davon. Zu zäh fließend waren die Bemühungen ihrer Kicker in den vergangenen zweieinhalb Jahren. Der tabellenführende Zweitligist aus Bochum hatte über die gesamte Spielzeit kaum eine Torgelegenheit, während es sich der Kiezclub erlaubte, zweimal das Gebälk zu treffen und einen Elfmeter durch Dinzey zu vergeben.

„Jetzt kann kommen, wer will“, erklärte St. Pauli-Trainer Andreas Bergmann sichtlich erleichtert, bevor er die schwere Aufgabe am Samstag gegen den Bochumer Stadtteilverein Wattenscheid in der Regionalliga thematisierte. FOG