Neue Rentenkürzungen für Griechen in Sicht

Finanzen Die Gewerkschaften sind alarmiert, weil Athen strenge Einschnitte planen soll

ATHEN dpa | Die griechische Regierung hat eine Rentenreform mit teils schmerzhaften Einschnitten ausgearbeitet und den internationalen Geldgebern zur Genehmigung vorgelegt. Der Vorschlag beinhaltet weitere harte Einschnitte und Kürzungen von im Durchschnitt 15 Prozent, wie die griechische Finanzpresse am Dienstag berichtete. Die Reformen sind Voraussetzung für weitere Hilfen seitens der Geldgeber.

Die Gewerkschaften laufen Sturm. Es gibt bereits Pläne für umfangreiche Streiks Ende Januar, wie aus Kreisen des ­größten Gewerkschaftsdachverbands des privaten Bereichs (GSEE) zu erfahren war.

Am härtesten trifft die Rentenreform die Bauern, wie es übereinstimmend in griechischen Medienberichten heißt. Bislang zahlen sie nur 7 Prozent ihres Einkommens für ihre Rentenversicherung. Dieser Beitrag soll bis 2019 stufenweise auf 20 Prozent erhöht werden. Alle Rentenkassen werden den Plänen zufolge in einer großen Dachrentenkasse vereinigt.

Der linke Regierungschef Alexis Tsipras hatte zuvor die Rentenreform wiederholt als absolut notwendig bezeichnet. Anderenfalls würden die Rentenkassen schon in fünf Jahren keine Renten mehr auszahlen können, sagte Tsipras im griechischen Fernsehen (ERT).

Regierungskreise erläuterten am Dienstag, die Rentenkürzungen sollten nur neue Rentner betreffen. Wer heute Rente bekommt, werde bis 2018 nichts verlieren. Regierungssprecherin Olga Gerovasili versuchte zu beruhigen: 2018 werde die Wirtschaft wieder wachsen, dann könnten auch die Renten wieder angehoben werden, hieß es in einer Erklärung.