LESUNG
: Wirkende Monumente

Ob Marcel Proust nun der bedeutendste Schriftsteller des 20. Jahrhunderts ist, wie sein Biograf Jean-Yves Tadié nicht uneigennützig behauptet, sei einmal dahingestellt. An ihm vorbei kommt man nicht: Sein Roman „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ wie auch seine umfangreiche Korrespondenz sind schriftstellerische Monumente, die bis heute große Wirkung haben. Und ganz unterschiedliche Zugangswege zulassen. Luzius Keller, Herausgeber der Frankfurter Proust-Ausgabe, stellt heute seine „Marcel-Proust-Enzyklopädie“ mit über 1.000 von maßgeblichen Experten geschriebenen Stichwörtern. Der Berliner Kritiker Michael Maar versucht anschließend in seinen Essays „Proust Pharao“ das Ganze im zu Kleinen finde: in Nebenfiguren wie der Zofe. Ein schrittweiser Blick auf das, was Marcel Prousts Werk zusammenhält. MATT

■ Di, 8. 12., 20 Uhr, Literaturhaus, Schwanenwik 36