GUTE IDEE
: ReUse-Computer

Noch nie wurden in Deutschland so viele Computer verkauft wie im vergangenen Jahr: über 13 Millionen Stück. Die meisten, die dafür ausgemustert werden, sind keineswegs Schrott; Fachleute könnten sie schnell wieder voll einsatzfähig machen. Doch die Hersteller haben daran aus ökonomischen Gründen kein Interesse. Also landen die meisten auf irgendeiner Abfallhalde.

Der Verein ReUse-Computer, der vor einigen Jahren an der TU Berlin gegründet wurde, stellt sich gegen diesen Trend. Denn für die Herstellung eines PCs werden nicht nur sehr viele, zum Teil seltene Rohstoffe benötigt, sondern es fallen auch 100 Kilogramm klimaschädliches Kohlendioxid an – Bildschirm und Tastatur noch nicht mitgerechnet.

Hinzu kommen 12 Kilogramm CO2 für Transporte der Komponenten quer über den Globus und zurück, wie Karsten Schischke von der Technischen Universität Berlin ausgerechnet hat.

Recyceln – also das Gerät demontieren – macht am Ende des Computerlebens Sinn, weil sich durch die Wiederverwendung der Teile etwa 25 Kilogramm Kohlendioxid einsparen lassen. Doch davor ist es für die Umwelt am besten, ein Gerät möglichst lange zu nutzen. Das bestätigt auch die Stiftung Warentest: Aus Stromspargründen einen neuen Computer anzuschaffen lohnt sich nicht, selbst wenn der neue etwas niedrigere Verbrauchswerte hat.

25 Computerwerkstätten beteiligen sich mittlerweile am Projekt ReUse-Computer. Wer dort ein Gerät aufbereiten lässt oder kauft, bekommt nicht nur eine gute Beratung, sondern auch ein Jahr Gewährleistung. AJE Foto: reuters

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