Die ersten Plätze bleiben leer

Ranking Der Klimaschutz-Index sieht eine weltweite Trendwende. Deutschland landet nur im Mittelfeld

BERLIN taz | In der Vergangenheit war der Klimaschutz-Index, mit dem die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch die Politik von 58 Staaten vergleicht, eher ein Dokument des weltweiten Versagens. In diesem Jahr zeichnet sich hingegen eine Trendwende ab. Zwar bleiben die ersten drei Plätze des Rankings wieder leer, weil nach Ansicht von Germanwatch kein Land genug unternimmt, um einen gefährlichen Klimawandel zu vermeiden.

Doch insgesamt ist der Autor der Studie, Jan Burck, optimistisch: „Weltweit sehen wir in den wichtigen Sektoren starke Anzeichen für einen beginnenden Umbau der Energiesysteme.“ So hat der Ausbau der erneuerbaren Energien in den meisten der untersuchten Länder zweistellige Zuwachsraten erreicht; insgesamt wurden in den Jahren 2013 und 2014 mehr Kapazitäten im Erneuerbare-Energienbereich neu installiert als in den fossilen und nuklearen Energiesektoren zusammen. Zudem hätten die energiebedingten Emissionen im Jahr 2014 stagniert, obwohl die Wirtschaft wuchs.

Dänemark erneut ganz vorn

Die Bestnote geht zum fünften Mal in Folge an Dänemark, gefolgt von Großbritannien und Schweden. Deutschland erreicht mit Platz 22 erneut nur einen Platz im Mittelfeld. Wichtigster Kritikpunkt sind die weiterhin hohen Emissionen aus den boomenden Braunkohlekraftwerken. Zudem reichen die bisherigen Pläne der Bundesregierung laut Germanwatch nicht aus, um das zugesagte deutsche Klimaziel zu erreichen.

Deutliche Fortschritte machten die beiden größten Emittenden China und USA. Hauptgrund waren die massiven Investitionen in erneuerbare Energien und, vor allem in den USA, die Abkehr von der klimaschädlichen Kohlenutzung.

Malte Kreutzfeldt