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Wer ist wem willkommen?

Foto: Nikolai Wolff/Fotoetage

Sehr unterschiedlich geprägte Blicke auf die aktuelle „Willkommenskultur“ sorgten für eine facettenreiche Debatte beim taz-Salon im Lagerhaus. Erst seit Kurzem engagiert ist Doris Weirich, die jetzt viel Zeit in Notunterkünften verbringt – seit sie dort nur einen Kinderwagen vorbeibringen wollte. Gundula Oerter, seit Jahrzehnten bei der Flüchtlingsinitiative, arbeitete den Widerspruch zwischen zivilgesellschaftlicher Nothilfe und den zeitgleichen drastischen Asylgesetzverschärfungen heraus. Auch Olaf Bernau von Afrique Europa Interact wies eindringlich darauf hin, dass die „Willkommenskultur“ Gefahr laufe, „Selektionsmechanismen der offiziellen Flüchtlingspolitik zu reproduzieren“, wenn sie sich auf „gute Flüchtlinge“ beschränke. Zugleich warnt er vor einem „Bashing zunächst hemdsärmelig herangehender Ehrenamtlicher“, deren Engagement eine Chance zu gesellschaftspolitischen Veränderungen bedeute. Der Kontakt zu Geflüchteten sei oft der Beginn einer politischen Reflexion globaler Zusammenhänge. Die Wichtigkeit, aber auch konkrete logistische und mentale Nadelöhre im Einsatz Ehrenamtlicher thematisierten Hilke Wiezorek vom Integrationsamt und Unterkunftsleiterin Mageda Abou-Khalil.

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