Gericht kippt Hundeverbot

SCHLACHTENSEE Halter setzt sich durch: Hunde dürfen wieder auf Zehlendorfer Uferwege

Im Konflikt um das Hundeverbot an Schlachtensee und Krummer Lanke haben sich vorerst die Hundebesitzer durchgesetzt. Das Verwaltungsgericht gab am Dienstag einer Klage statt, die Sperrung des Uferwegs für Hunde aufzuheben. Denn aus Sicht des Gerichts ist der Uferweg nicht Teil der Badestellen, um deren Qualität sich das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf sorgte.

„Ein schlechter Tag“, reagierte Umwelt-Stadträtin Christa Markl-Vieto (Grüne) gegenüber der taz. „Der See hatte sich schon sehr erholt, das ist jetzt vorbei.“ Darüber hinaus sei die Wasserqualität auch nur ein Aspekt des Verbots gewesen. Sie ließ offen, ob der Bezirk die Möglichkeit zur Berufung nutze, das Urteil also vom Oberverwaltungsgericht überprüfen lasse. Am Freitag soll es ein Treffen mit allen Beteiligten geben.

Suche nach Kompromiss

Das Gericht vertritt die Auffassung, an Schlachtensee und Krummer Lanke ließen sich Uferweg und Badestellen klar voneinander trennen. Das Ziel des Gewässerschutzes sei schließlich durch die allgemeine Leinenpflicht gewährleistet, deren Einhaltung die Behörde gegebenenfalls strenger kontrollieren müsse.

Stadträtin Markl-Vieto hingegen hält eine gemeinsame Nutzung für nicht machbar. „Mit dem, was das Gericht gesagt hat, ist die Situation ja nicht bereinigt“, sagte die Grünen-Politikerin – man sei jetzt wieder am Anfang. Unabhängig von einem möglichen Berufungsverfahren will sie mit den Hundebesitzern über einen Kompromiss sprechen. Hundebesitzer Frank Kühn, der die Klage eingereicht hatte und eine Initiative mit 2.000 Hundebesitzern hinter sich sieht, zeigte sich dafür offen: „Wir wollen nach wie vor eine vernünftige Regelung für alle.“ Stefan Alberti