LeserInnenbriefe zu verschiedenen Themen

„Mann und Mann passt auch“

betr.: „Hassliebe“, taz vom 5. 12. 15

Lieber Jan Feddersen,

Max Goldt hat nicht den Schauspieler Georg Uecker, sondern in einem Song auf dem Sampler „Wir warten auf die Lindenstraße“ (1989) die Figur Carsten Flöter kritisiert: „Denn seine starke Mutterbindung verhindert seine Freundesfindung, und es ist nicht auszuschließen, dass er einsam stirbt.“ Na ja, Carsten hat dann ja die Kurve noch gekriegt. Als er um das Jahr 2000 in einer Folge seinen Freund Theo küsste, entlockte dies meiner damals drei- oder vierjährigen Tochter den lapidaren Kommentar: „Mann und Mann passt auch.“ Dafür bin ich der „Lindenstraße“ noch heute dankbar.

Volker Scheunert, Hamburg

Häuser gebogen

betr.:„Hochhaussiedlung muss nicht schlecht sein“, taz vom 5. 12. 15

Ich selber wohne in einer Hochhaussiedlung, die sich aber von den Fotos in der taz zu diesem Thema deutlich unterscheidet.

In unserer Siedlung sind die Häuser gebogen wie Bumerangs, die Balkone sind versetzt, die Fenster sind entweder halb oder bis zum Boden gehend, kein Haus gleicht dem anderen, wir haben viel Grün, das von unserem Hausmeisterteam sehr gut gepflegt wird. Für mich persönlich ein ganz wichtiger Aspekt: Wir haben ein richtiges Dach. Flachdächer erinnern mich immer an einen Karton, in dem ich aufbewahrt werde. So etwas kann nicht mein Zuhause sein!

Ich stimme dem Artikel zu, dass die angebotene Infrastruktur der entscheidende Grund war, hier herzuziehen. Ohne Auto sind alle zentralen Elemente des gemeinschaftlichen Lebens erreichbar.

ARNE MATSCHINKSY , Hamburg

Clever, Frau Merkel

betr.: „Im Bann des Luftkriegs“,taz vom 8. 12.15

Mir ist zum Kotzen: Bombardements der US-geführten Militärkoalition auf die vom IS „regierten“ Gebiete, Marschflugkörper von russischem U-Boot in Richtung der IS-Hochburg Rakka – und Deutschland klärt in Zukunft tüchtig mit auf, wer im Bombenhagel sterben wird. Schon ist zu hören, dass die Munition knapp wird. Noch bevor alles niedergebombt wurde. Keine Sorge, Nachschub ist unterwegs. Was es kostet, ist egal. Fragt jemand nach? Nein. Drei Milliarden für die Türkei, um die Flüchtlinge zu internieren? Von irgendwoher wird das Geld kommen, zur Not aus Deutschland. Nicht, dass noch mehr hilfsbedürftige Flüchtlinge an deutschen Grenzen aufschlagen. Dass noch mehr Bomben noch mehr Flüchtlinge produzieren, dafür will vorgesorgt sein.

Clever, Frau Merkel!

PETER HAAS , Tirschenreuth

Hochnäsig oder aus Hannover

betr.: „Er braucht Polizei“, taz vom 5. 12. 15

Guten Tag!

Gestehen muss ich vorweg, dass ich keine Ahnung habe, wer Jan Böhmermann ist. Was mich aber an dem Artikel beschäftigt, sind die „integrationsressistenten ‚isch‘-Sager“ (die den Böhmermann’schen Humor angeblich „in Richtung Rasse“ gehen lassen).

Anmerken möchte ich dazu, dass wir Rheinländer nahezu alle „isch“-Sager sind. Wer hier den „ich“-Laut stets korrekt artikuliert, setzt sich dem Verdacht aus, hochnäsig oder aus Hannover zu sein.

Aber was unsere Aussprache mit „Rasse“ zu tun haben soll, habe ich, ehrlich gesagt, nicht so ganz verstanden.

WINFRIED SCHUMACHER, Köln