Neue Maschen auf See

BEIFANG Forschungsprojekt soll Krabbenfischern helfen, weniger Unerwünschtes im Netz zu haben

Norddeutschlands Krabbenfischer sollen mit verbesserten Fanggeschirren umweltfreundlicher fischen. Dafür haben die Länder Schleswig-Holstein und Niedersachsen, das Johann-Heinrich-von-Thünen-Institut (Braunschweig) und Krabbenfischer ein Forschungsprojekt gestartet. Ziel ist laut Schleswig-Holsteins Fischereiminister Robert Habeck (Grüne), den Beifang stark zu reduzieren – etwa junge Fische oder zu kleine Krabben.

„Die Krabbenfischerei gehört zu Schleswig-Holstein wie die Nordsee selbst“, sagte Habeck. Da überwiegend im Nationalpark Wattenmeer gefischt werde, sei der Einklang mit der Natur umso wichtiger.

Das Projekt kostet knapp zwei Millionen Euro. Dabei sollen Netze mit unterschiedlichen Maschengrößen und -typen getestet werden. Dazu wird von Januar an das Fischereiforschungsschiff „Solea“ ein Jahr lang unterwegs sein. Parallel dazu läuft die wissenschaftliche Auswertung. Die auf der „Solea“ gewonnenen Ergebnisse und Erfahrungen sollen 2014 auf Fischkuttern im Echtbetrieb unter kommerziellen Bedingungen überprüft werden.

Nordseegarnelen werden von geschleppten Fanggeräten, den sogenannten Baumkurren, gefischt. Da Netze geringer Maschenweite verwendet werden, ist die Menge des Beifangs entsprechend hoch. Sie schwankt je nach Jahreszeit, kann aber laut der Umweltschutzorganisation WWF bis zu 90 Prozent des Fangs ausmachen. Etwa die Hälfte geht wieder über Bord.

Finanziert wird das Projekt zum größten Teil – etwa 900.000 Euro – aus dem Europäischen Fischereifonds. Das Thünen-Institut stelltweitere 700.000 Euro bereit, das Land Schleswig-Holstein 90.000 Euro und Niedersachsen rund 150.000 Euro. Die Fischer steuern Kutter, Fanggeräte sowie ihre Arbeitskraft und -zeit bei.  (epd/dpa)