Logistiker in Bremerhaven streiken

Arbeitskampf Die Angestellten des „North Sea Terminal Bremerhaven“ wollen bezahlt werden wie in der Branche üblich. Jetzt streiken sie

Mit Beginn der Spätschicht sind die Angestellten des „North Sea Terminal Bremerhaven“ (NTB) am Mittwoch um 16 Uhr in den unbefristeten Streik getreten. Die Gewerkschaft Ver.di fordert für die 117 Angestellten einen Haustarifvertrag analog zum Haustarif beim Eurogate-Terminal. Nur auf diese Weise könnten die Arbeitsbedingungen und die Entgelte auf Branchenniveau angehoben werden, hieß es.

Die NTB-Angestellten sind auf dem Terminal mit insgesamt 740 Beschäftigten für alles zuständig, was auf der Kaianlage nicht zu sehen ist: für die Disposition und Bereitstellung der Metallboxen, Beladung der Containerriesen und die komplette Logistik auf dem Terminal mit 1,2 Millionen Stellplätzen. „Der Arbeitgeber braucht ein deutliches Signal der Beschäftigten, sich in den Verhandlungen zu bewegen, da wir deutlich von einer Einigung entfernt sind“, sagte Verhandlungsführer Dirk Reimers vom Ver.di-Bezirk Bremen-Nordniedersachsen.

Seit Gründung des Terminals vor 16 Jahren weigert sich die Geschäftsführung, mit der Gewerkschaft über einen Tarifvertrag zu verhandeln. Erst ein Warnstreik im Februar brachte Bewegung in die festgefahrenen Standpunkte. „Wir kamen sehr schnell überein, in den nächsten Jahren die Arbeitszeit von der 40- auf die 35-Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich zu verkürzen“, sagte Reimers.

Der NTB gehört wie auch der Eurogate-Terminal Bremerhaven zum BLG-Logistikkonzern. Der Unterschied ist, dass NTB eine Beteiligungsgesellschaft ist, an der die dänische Großreederei Maersk zur Hälfte beteiligt ist. „Das Unternehmen ist gesund und trägt einen großen Teil zum positiven Ergebnis des BLG-Konzerns bei“, sagte Reimers. Und doch gerieten die Tarifverhandlungen ins Stocken, als es um die Eingruppierungen ging. „Da liegen wir sehr weit auseinander, obwohl wir gar nichts Utopisches verlangen.“ KVA