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Schutt mit Strahlkraft

ATOMKRAFT-ERBE

Manche Dinge kommen unverhofft: Hitze im Sommer, Weihnachten, Müll aus Atomkraftwerken. „Und wenn die liebe Sonne lacht, dann hat’s die CDU gemacht“, weiß der nie irrende Volksmund. Weihnachten hängt irgendwie mit der Kirche zusammen und mit dem Einzelhandel. Bleiben die AKWs: Die in Brunsbüttel und Krümmel werden zurzeit abgewickelt beziehungsweise „rückgebaut“.

Dafür zuständig ist in Schleswig-Holstein zurzeit Robert Habeck, Minister unter anderem für Energiewende und Umwelt. Und damit hat der Grünen-Politiker mächtig die Torte im Gesicht. Zum nächsten Mal am Montag, wenn es bei einer Konferenz im Kieler Landeshaus darum geht: Was tun mit den Bestandteilen der Kraftwerks-Gebäude, die nicht radioaktiv belastet sind?

Es geht um Backsteine, Stahlträger oder Auslegeware, die nichts mit den Reaktorkammern selbst zu tun hatten: Sogar in AKWs gibt es ja Kantinen, in denen hässlicher PVC-Boden liegt. Auch große Teile des Mauerwerks gelten als unbelastet. Nach Angaben des Ministeriums fällt der deutlich überwiegende Teil der Bausubstanz in diese Kategorie – Tonnen und Abertonnen Beton, Metall und anderes Material. Manchmal ist innerhalb einer Wand ein Stück gefährlich und ein benachbartes harmlos – das macht den Rückbau so schwierig.

Was tun? Jedes Fitzelchen so behandeln, als sei es ein Brennstab? Die Kritiker des laufenden Rückbau-Verfahrens wollen genau das. Sonst könnten, so warnen sie, AKW-Mauerteile demnächst in einer Kita verbaut werden. Die Gegenseite argumentiert mit kaum messbaren Strahlenwerten und schlägt vor, alle unbelasteten Stoffe als normalen Bauschutt zu entsorgen. Finanzielle, vor allem aber praktische Erwägungen spielen eine Rolle: Wollte man alle Meiler der Republik im Ganzen in einem Endlager verklappen, bräuchte man eine nicht unbeträchtliche Fläche: das Saarland, vielleicht reichte auch Berlin.

Ob es am Montag nun eine gütliche Einigung zwischen beiden Standpunkten gibt? Das wäre unverhofft. EST

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