Ostdeutsches Wiederwahlwochenende

Parteien In Sachsen-Anhalt treffen erneut Reiner Haseloff (CDU) und Wulf Gallert (Linke) aufeinander

BERLIN dpa | Die CDU in Sachsen-Anhalt zieht mit Ministerpräsident Reiner Haseloff als Spitzenkandidaten in den Landtagswahlkampf. Bei einer Vertreterversammlung in Oschersleben wurde der 61-Jährige am Samstag auf den ersten Listenplatz für die Wahl am 13. März 2016 gewählt. 95 Delegierte stimmten für ihn, 4 gegen ihn, 1 Stimme war ungültig, wie Parteichef Thomas Webel mitteilte. Die CDU regiert in einer Koalition mit der SPD. Haseloff ist seit 2011 Regierungschef.

Die oppositionelle Linkspartei, zweitstärkste Kraft im Landtag vor der SPD, wählte ihren Spitzenkandidaten Wulf Gallert auf den ersten Listenplatz. 109 Delegierte stimmten in Staßfurt für den 52-Jährigen. Es gab 1 Gegenstimme und 6 Enthaltungen, wie die Partei mitteilte. Die Linkspartei rechnet sich Chancen auf einen Machtwechsel und das Amt des Regierungschefs aus. Im Gegensatz zu 2011 lässt die SPD dieses Mal offen, ob sie einen linken Ministerpräsidenten mitwählen würde.

In Thüringen bleibt Hennig-Wellsow Landesvorsitzende der Linkspartei. Die 38-Jährige wurde am Sonntag bei einem Landesparteitag in Gotha mit 75,4 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt. Hennig-Wellsow ist auch Vorsitzende der Landtagsfraktion der Linkspartei, die in Thüringen seit einem Jahr Regierungspartei ist und mit Bodo Ramelow den Ministerpräsidenten stellt. Der Parteitag diskutiert die Ämterhäufung kontrovers. Eine Satzungsänderung, die eine Ämtertrennung vorschreiben sollte, fand jedoch keine Mehrheit.

Bestätigt in ihrem Amt wurden an diesem Wochenende auch die Landesvorsitzenden der CDU in Sachsen und in Mecklenburg-Vorpommern. So wurde Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich mit 83,3 Prozent der Stimmen als Parteichef wiedergewählt. Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier bekam bei seiner Wiederwahl zum CDU-Landesvorsitzenden 89,2 Prozent.