Schulstreik gegen Grenzen im Kopf

DEMO SchülerInnen und Studierende demonstrierten in der Innenstadt unter dem Motto „Nicht jede Grenze ist ein Zaun – Rassismus beginnt im Kopf“ gegen die Verschärfung des Asylrechts

Waren gestern im „Schulstreik“: Bremer SchülerInnen   Foto: Jannik Sohn

Etwa 400 junge Menschen, hauptsächlich SchülerInnen, aber auch VetreterInnen der Linksjugend, demonstrierten gestern im Rahmen eines „Schulstreiks“ in der Bremer Innenstadt. Damit folgten sie dem Aufruf der GesamtschülerInnenvertretung (GSV) unter dem Motto „Nicht jede Grenze ist ein Zaun – Rassismus beginnt im Kopf“.

Gegen Mittag startete der Protestzug und bewegte sich lautstark durch das Viertel in Richtung Innenstadt. Die OrganisatorInnen riefen durch Lautsprecher: „Seid bunt, seid laut, um ein Zeichen zu setzen.“ Die jungen DemonstrantInnen skandierten Parolen wie „No border, no Nation, free education“ oder „Glitzer gegen rechts“. Immer wieder hielt der Zug an, um die Aufmerksamkeit von PassantInnen zu wecken.

Auf der Wilhelm-Kaisen-Brücke sperrten AktivistInnen während einer Zwischenkundgebung mit einem 20 Meter langem Transparent die Brücke ab, um das Errichten eines Grenzzauns zu symbolisieren.

„Wir sind hier gegen jegliche Form von Grenzen“, erklärt Claara König, Organisatorin und Aktivistin der GSV. Damit seien nicht nur staatliche Grenzen gemeint, sondern auch bürokratische und soziale Grenzen in der Gesellschaft, denn „die Überwindung von Grenzen ist nur ein erster Schritt“.

Die Redebeiträge von weiteren politischen Gruppen wie den Falken Bremerhaven oder dem Arbeitskreis „Grenzen töten“ der Uni setzten sich kritisch mit der aktuellen Flüchtlingspolitik auseinander. Die Bremer Landesregierung wurde für das Aufheben des Abschiebestopps in Bremen scharf angegriffen. Auch die Verschärfung des Asylrechts auf Bundesebene stand im Fokus der Kritik.

Neben SchülerInnen waren auch Studierende unter den DemonstrantInnen und OrganisatorInnen. Diese hatten am Vortag und wenige Stunden vor der Demo auch an der Universität Protestaktionen veranstaltet. Der Allgemeine Studierendenausschuss (Asta) berichtete von über 20 Studierenden, die Mensa und Glashalle der Universität abgesperrt hatten. Um auf die aktuelle Flüchtlingspolitik und die SchülerInnen-Demonstration aufmerksam zu machen, hatten die AktivistInnen passierende Studierende einer Ausweiskontrolle unterzogen.

Auch in Berlin und Frankfurt fand am gestrigen Tag ein Schulstreik gegen Rassismus und Asylrechtsverschärfungen statt. Jannik Sohn