BER war erpressbar

Fluchhafen Firmen haben Geld erhalten ohne Gegenleistung, so ein Zeuge im BER-Ausschuss

Auf der BER-Baustelle haben Baufirmen nach Betreiberangaben versucht, Kapital aus der Krise des Projekts zu schlagen. Der Leiter der Rechnungsprüfung der Flughafengesellschaft (FBB), Carsten von Damm, sprach am Freitag von „Erpressungssituationen“. Firmen hätten sich nach der geplatzten Eröffnung 2012 beispielsweise gesträubt, zusätzliche Leute auf die Baustelle zu bringen, um ihren finanziellen Forderungen Nachdruck zu verleihen. „Die FBB ist tendenziell häufiger eingeknickt, weil wir uns in einer schwierigen Situation befanden.“

Von Damm schilderte im Untersuchungsausschuss des Abgeordnetenhauses Details zu Fällen überhöhter oder unberechtigter Rechnungen des Gebäudetechnikausrüsters Imtech und von Siemens. Beim Umbau der Entrauchungsanlage habe Siemens Planungs- und Bauarbeiten ohne Gegenleistung abgerechnet, offenbar in Höhe von 1,9 Millionen Euro. „Im Nachhinein stellte sich heraus, dass die Leistungen gar nicht erbracht wurden, weil die Firma Siemens behindert war“, so von Damm. Siemens und der Flughafen haben den Fall der Staatsanwaltschaft übergeben. (dpa)