Fußball gegen den Terror

SPORT Erhöhte Sicherheitsstandards heute Abend beim Länderspiel in Hannover. Vertreter der Bundesregierung dabei sowie der Schura

Bei dem Fußball-Freundschaftsspiel der deutschen und niederländischen Nationalmannschaft am Dienstagabend in Hannover tritt nach den Terrorattacken in Paris das sportliche Ergebnis in den Hintergrund.

Bundestrainer Joachim Löw sagte, es gehe um eine „klare Botschaft für die Freiheit und die Demokratie“. Die Terrorserie am Freitagabend hatte mit einem Selbstmord-Attentat vor dem Stade de France begonnen, wo die deutsche Nationalmannschaft gegen die französische angetreten war.

Die Sicherheitsvorkehrungen in Hannover wurden vor dem Testspiel verschärft – auch, weil Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Vize-Kanzler Sigmar Gabriel (SPD) und einige andere Bundesminister ankündigten, die Partie zu besuchen. Sowohl am Stadion als auch in der Stadt und der Region Hannover würden deutlich mehr Polizisten eingesetzt als bei einem normalen Fußballspiel, sagte der hannoversche Polizeipräsident Volker Kluwe am Montag. Dabei seien die Beamten auch mit Maschinenpistolen bewaffnet.

„Wir setzen sehr, sehr viele Kräfte ein“, kündigte Kluwe an. Über die genauen Zahlen wollte er keine Angaben machen. Auf eine erhöhte Gefahrenlage gebe es derzeit allerdings keine Hinweise. Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) betonte: „Wir werden alles tun, um die Sicherheit zu gewährleisten.“

Während des Länderspiels ist am Maschsee neben dem Stadion eine Menschenkette geplant, an der auch Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schostok (SPD) teilnehmen will. Der Vorsitzende des muslimischen Landesverbandes Schura in Niedersachsen, Avni Altiner, will hingegen das Stadion besuchen, um ein Zeichen gegen den Terrorismus setzen. Es sei wichtig, dass in Deutschland kein Spalt entstehe zwischen Einheimischen und Migranten. „Auch wir Zuwanderer stehen für eine offene Gesellschaft.“  (taz/dpa/epd)