Unterm Strich
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Zum zehnten Todestag des ­englischen Schriftstellers John ­Fowles heute wird eine Deutsche John-Fowles-Gesellschaft gegründet. Vor genau 50 Jahren erschien auch sein bekannter Debütroman „Der Magus“. Die Gesellschaft, die vom Übersetzer Michael Lehmann initiiert wurde, hat das Ziel, sein Werk neu aufzulegen und damit eine neue Lesegeneration anzulocken. Zu den UnterstützerInnen des Projekts zählen namhafte AnglistInnen und ausgewiesene Fowles-KennerInnen wie Stefan Horlacher und Vera und Ansgar Nünning. „Spätestens zum 100. Geburtstag im März 2026 wird man John Fowles mit ziemlicher Sicherheit wieder groß herausbringen. Aber warum noch 10 Jahre Triebaufschub, wenn man so etwas Großartiges womöglich auch eher haben kann?“, so Lehmann. Insbesondere will die Gesellschaft Schriften herausbringen, die in Deutschland noch nicht veröffentlicht wurden, die aber hochaktuell sind, wie zum Beispiel seine Beiträge zum Thema Ökologie. Dazu strebe der Unterstützerkreis an, Neuübersetzungen seiner wichtigsten Erzählwerke herauszubringen, heißt es.

Ein Vierteljahrhundert nach der Wiedervereinigung muss die Berliner East-Side-Gallery, das längste noch existierende Stück der Berliner Mauer, vor zunehmenden Vandalismus geschützt werden. Dazu soll auf unbestimmte Zeit künftig ein zwei Meter hoher Bauzaun vor der rund 1,3 Kilometer langen Open-Air-Galerie aufgestellt werden, berichtete gestern die Berliner Zeitung. Zurzeit werden die von internationalen Künstlern kurz nach der Maueröffnung gestalteten Kunstwerke von Schmierereien und Übermalungen gereinigt. Bis zu drei Millionen Menschen besuchen jährlich die ehemalige DDR-Hinterlandmauer an der Spree, die die Stadtteile Friedrichshain und Kreuzberg voneinander trennte. Für die Putzaktion hatten Bund und Land den Angaben zufolge insgesamt 230.000 Euro zur Verfügung gestellt. Die Ostseite des Mauerstücks war den Angaben zufolge 1990 von 108 Künstlern aus 21 Ländern bemalt worden. Seit 1991 steht die East-Side-Gallery unter Denkmalschutz. 2009 wurde das Mauerstück bereits umfassend saniert. 85 Künstler malten ihre Bilder erneut.

Die elf großen Opernhäuser in Deutschland haben der fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung vorgeworfen, die Werte der Demokratie zu verletzen. Die wöchentlichen Pegida-Demonstrationen in Dresden seien von einer „völlig unakzeptablen“ zunehmenden Radikalisierung gekennzeichnet, teilte der Vorsitzende der Opernkonferenz, der Frankfurter Intendant Bernd Loebe, mit. Das verstoße gegen die „unsere Demokratie prägenden Werte wie Toleranz, Weltoffenheit und Verständigungsbereitschaft“. Gerade von diesen Werten sei auch die deutsche Theater- und Orchesterlandschaft geprägt, in der Menschen aus über 90 Nationen und von unterschiedlichster Herkunft friedlich zusammenarbeiteten.