Grünfreunde uneins

ZWIST Hamburg Naturschutzbund hat keine Haltung zur Olympia-Volksabstimmungg

„Einstimmig“, das betont Alexander Porschke, Vorsitzender des Naturschutzbundes (Nabu), habe der erweiterte Vorstand der größten Hamburger Umweltorganisation beschlossen, „keine Empfehlung für das Referendum über Hamburgs Olympia-Bewerbung abzugeben“. Zwar biete die Bewerbung um die Spiele 2014 viele Chancen, sie weise aber auch Risiken auf. Deshalb gebe es zum jetzigen Zeitpunkt „zu viele Unklarheiten“. Es sei den rund 21.000 Nabu-Mitgliedern in der Stadt selbst überlassen, wie sie beim Referendum am 29. November abstimmen wollen.

Der 22-köpfige, erweiterte Vorstand hatte sich am Donnerstagabend nach hitzigen Diskussionen nicht auf eine Befürwortung oder Ablehnung der Olympia-Bewerbung verständigen können. So blieb als kleinster gemeinsamer Nenner die Enthaltung.

Zum einen sieht der Nabu im Olympia-Konzept des rot-grünen Senats eine gute Basis für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Rund 8.000 Wohnungen zu bauen, ohne Grünflächen zu vernichten, sei zu begrüßen, so Porschke. Andererseits gebe es viele ungeklärte Fragen, nicht zuletzt die nach der Finanzierung der Spiele. Die Stadt und der Bund konnten sich bislang nicht einigen über die Kostenverteilung. Hamburg könne nicht mehr als 1,2 Milliarden Euro tragen, den größeren Anteil von 6,2 Milliarden müsse der Bund übernehmen, hatte Bürgermeister Olaf Scholz erklärt. Eine Entscheidung des Bundes wird aber erst für Februar erwartet – zweieinhalb Monate nach der Volksabstimmung in Hamburg. „Das sind hohe finanzielle Risiken“, so Porschke.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) dagegen sieht die Bewerbung für Olympische Spiele kritischer. Die zweitgrößte Umweltorganisation der Stadt hat deshalb den BürgerInnen empfohlen, beim Referendum mit Nein zu stimmen. SMV