Doppelter Nachschlag für Kito und Weserburg

Kulturdeputation stopft Haushaltslöcher: 150.000 Euro für die Weserburg, 42.000 Euro für das Kito – „Liquiditätssicherung“

Bremen taz ■ Mit Geld aus dem Kulturhauptstadtfonds hat gestern die Kulturdeputation dem Kito in Bremen-Nord und dem Neuen Museum Weserburg (NMWB) unter die Arme gegriffen. 42.000 Euro sollen die Insolvenz des Kito abwenden und die Gehälter der dort Beschäftigten sichern – zumindest für die nächsten zwei Monate. Bedingung sei, dass sich das Kito nicht gegen das neue Gesamtkonzept für die Kultureinrichtungen in Bremen-Nord sträube, das im Dezember beschlossen werden soll, sagte der Sprecher des Kulturressorts, Florian Kruse.

Eine außerplanmäßige Finanzspritze in Höhe von sogar 150.000 Euro erhält das NMWB – pünktlich zum heutigen Arbeitsantritt seines neuen Leiters Carsten Ahrens. Das Geld soll ein Defizit ausgleichen, das sich, nach Darstellung des scheidenden Weserburg-Chefs Thomas Deecke, „über die Jahre langsam aufgesteigert“ habe. Hintergrund sind unter anderem die eher schwachen Besucherzahlen des Hauses. „Wenn die Bremer unser Museum so goutieren würden, wie unsere Ausstellungen im Ausland das werden, dann wäre das alles nicht so ein Problem“, sagte Deecke. Den gestern beschlossenen Nachschlag begrüßte er ausdrücklich: „Wunderbar – damit ist das Problem gelöst.“

Ahrens solle die Chance haben, sein neues Konzept, das mehr BesucherInnen ins Museum locken soll, ohne finanzielle Altlasten umzusetzen, sagte Kruse. Dafür soll der neue Museumsleiter sechs Monate Zeit bekommen. Anschließend will die Deputation überprüfen, ob die „Restrukturierung“ des Museums greift – und gegebenenfalls gegensteuern. Ahrens sagte, er müsse mit den MitarbeiterInnen erst „entwickeln, was wirklich realisierbar ist.“ sim