Einzelhändler, aufgepasst!

Der Wettbewerb „MittendrIn Berlin“ geht in die zweite Runde. Gefragt sind Ideen, die Geschäftsstraßen attraktiver machen. Bis Februar können sich Innovative bewerben

Es war September, als auf der Weitlingstraße in Lichtenberg plötzlich ein knallgelber Teppich lag. Und es war Anfang Oktober, als sich die Friedrichstraße in den römischen Einkaufsboulevard Via Condotti verwandelte, mit Kulturprogramm und italienischen Designermarken am verkaufsoffenen Sonntag. Warum? Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und die Industrie- und Handelskammer (IHK) hatten zum Wettbewerb „MittendrIn Berlin“ aufgerufen, um zu zeigen, dass man in Berlin nicht nur am Tauentzien und in den Potsdamer Platz Arkaden Geld ausgeben kann.

34 von 80 Berliner Einzelhandelsstandorten reichten daraufhin Ideen ein. Fünf Konzepte wurden mit insgesamt 200.000 Euro gefördert. Mit dem Wettbewerb ist Berlin dem Beispiel anderer Bundesländer gefolgt. Auch in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Niedersachsen und Sachsen konkurrieren Kommunen um die besten Ideen für eine „lebenswerte“ Innenstadt. Damit wird die Eigeninitiative der Einzelhändler gefördert.

Weil die Senatsverwaltung und die IHK sowie private Sponsoren „in der großen Beteiligung und den vielen guten Ideen“ einen Erfolg ausgemacht haben, wird der Wettbewerb in diesem Jahr fortgeführt. Bis Februar können sich wieder Einzelhändler aus allen Berliner Geschäftsstraßen bewerben, sofern sich mindestens 15 zusammengefunden haben. Im Bewerbungskonzept sollen die Besonderheiten des eigenen Standorts herausgearbeitet und in einer zweitägigen Aktion unter dem Motto „Jugend bildet Stadt“ vermittelt werden. Eine Jury wird wieder fünf Projekte auswählen, die mit insgesamt 150.000 Euro gefördert werden. Die Ergebnisse des Wettbewerbs sind Ende Juli bis Anfang Oktober 2006 zu bestaunen. Weitere Informationen können unter der Internetseite www.mittendrin-berlin.de abgerufen werden. FRIEDERIKE MEYER