Energische Warnung

TARIFE Beim Energieversorger Eon sorgen erste Warnstreiks auch an Atommeilern für Stillstand

Mit Warnstreiks haben gestern zahlreiche Eon-Mitarbeiter aus Norddeutschland ihren Unmut über die stockenden Tarifverhandlungen zum Ausdruck gebracht. Allein an der Hauptverwaltung im schleswig-holsteinischen Quickborn versammelten sich nach Angaben der Gewerkschaft Ver.di rund 950 Beschäftigte aus Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Am AKW Brokdorf wurden rund 200 Mitarbeiter erwartet. In Niedersachsen traten mehr als 1.200 Beschäftigte in den Warnstreik, unter anderem am Kohlekraftwerk Wilhelmshaven und am AKW Grohnde.

Auswirkungen auf die Energieversorgung von Eon-Kunden hätten die Warnstreiks nicht gehabt, sagte Ver.di-Sprecherin Berith Jordan, die sich insgesamt zufrieden zeigte: „Wir haben eine hohe Beteiligung und eine hohe Entschlossenheit, auch in Streiks zu gehen.“ Die stockenden Tarifverhandlungen werden heute in Hannover fortgesetzt.

Ver.di verlangt 6,5 Prozent mehr Geld. Außerdem sollen alle Lehrlinge nach erfolgreichem Abschluss für mindestens zwölf Monate übernommen werden. Nach Gewerkschaftsangaben bot Eon zuletzt eine Erhöhung der Bezüge um 1,1 Prozent an. Für Jordan ein „völlig inakzeptables“ Angebot.  (dpa)