Glossar Stadtangeln:
Mindestmaß
Die Fische dürfen nur entnommen werden, wenn sie einem Mindestmaß entsprechen. Falls der Fisch dieses noch nicht erreicht hat, muss er wieder ins Wasser zurückgegeben werden. Ein Fisch nach Maß muss hingegen entnommen werden und darf nicht wieder zurückgesetzt werden.
Die Mindestmaße sind nach Bundesländern festgelegt. Eine Missachtung der Vorschrift wird als Fischwilderei strafrechtlich geahndet.
Strömungskante
Raubfische meiden es, mit der Strömung zu schwimmen. Stattdessen verstecken sie sich in Löchern, Nischen und Spalten, um kleine Artgenossen, die mit der Strömung vorbeischwimmen, aufzuschnappen. Als Fangplätze eignen sich besonders Strömungskanten, sprich die Linien, an denen zwei unterschiedliche Strömungen zusammenlaufen, zum Beispiel Einmündungen.
Spundwand
Wände aus Baustahl, die Ufer und Böschungen absichern und gegen das Wasser abdichten. Raubfische suchen Schutz in den Nischen der Wände.
Trophäe
Der Fang wird per Foto dokumentiert und direkt im Anschluss wieder ins Wasser zurückgesetzt. Das Bild stellt die Trophäe dar und wird später in Anglerforen im Internet hochgeladen. Im Handel sind auch schon Fish-Sticks erhältlich, diese sind dem Selfie-Stick ähnlich, setzen allerdings den Fisch besser in Pose.
Angel- und Fischereischein
In deutschen Gewässern darf nur mit einem gültigen Angelschein geangelt werden. Diesen erteilt die Ortsbehörde, in Hamburg der Angelsport-Verband Hamburg e. V., nach der erfolgreich abgelegten Fischereiprüfung. Dabei wird Wissen aus folgenden Bereichen abgefragt: Allgemeine Fischkunde (Fisch- Anatomie), Spezielle Fischkunde, Gewässerkunde, Gerätekunde, Gesetzeskunde, Natur & Umwelt, Handhabung Wurf-/Spinnrute.
Fischaktivität
Die Aktivität der Fische wird durch Lichtverhältnisse, Jahreszeit, Tageszeit, Luftdruck und Wetterverhältnisse, Wetterwechsel sowie den Mond beeinflusst.
Viel Licht birgt Gefahr für Raubfische, weshalb sie die Jagd vermeiden und sich in schattige Bereiche zurückziehen. Eine besondere Wirkung hat der Mond auf die Fische. Trotz der Helligkeit sind Raubfische bei Vollmond besonders aktiv, kleinere Fische hingegen beißen seltener.
Schonzeit
Der Zeitraum, in dem die jeweilige Fischart laicht. Hierbei ist zu beachten, dass jede Fischart zu unterschiedlichen Zeiten ihre Eier legt. Während dieser Periode dürfen keine Fische der jeweiligen Art geangelt werden. Sie müssen wieder zurück ins Wasser gegeben werden. Einige Fischarten sind ganzjährig geschützt. Die Schonzeiten werden je nach Bundesland festgelegt, ihre Missachtung gilt als Fischwilderei und wird bestraft.
In Hamburg darf vom 1. Januar bis zum 15. Mai nicht auf Zander geangelt werden, Barsche hingegen sind ganzjährig freigegeben, da ihr Bestand groß genug ist.
Treppe
An den Fleeten finden sich noch heute zahlreiche Treppen. Diese dienten einst als Kohletreppen, dort wurden die Schuten gelöscht. Heutzutage erfüllen die Treppen keine offizielle Funktion mehr. Die Straßenfischer haben sie als ideale Spots zum Angeln in der Stadt ausgemacht.
Drill
Meint die Technik zum Ermüden des gehakten Fisches durch die richtige Nutzung von Rutenaktion und Rollenbremse.
Taschenmesser
Zum Töten und Ausnehmen des Fisches. Als waidgerecht gelten der Herzstich oder der Kiemenschnitt.
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