OFF-KINO

Off-Kino

Lars Penning

Filme aus dem Archiv– frisch gesichtet

Gerade sind Herbstferien und das Wetter ist auch nicht so toll, da können die Kinder also auch mal vormittags an einem Werktag ins Kino ­gehen. Zum Beispiel in „Gespensterjäger“ (Regie: Tobi Baumann), einer mit viel deutscher Prominenz besetzten Komödie nach einer populären literarischen Vorlage von Starautorin Cornelia Funke. Und da man sich bei Funke stets über gut geschriebene Figuren freuen kann, wird es in der Geschichte um die sich anbahnende Freundschaft zwischen der griesgrämigen Gespensterjägerin Hedwig Kümmelsaft (Anke Engelke) und dem ängstlichen kleinen Tom (Milo Parker), der im Keller das Schleimgespenst Hugo entdeckt hat, auch gar nicht besonders albern. Engelke und Parker sind ein Traumpaar und machen das richtig gut mit der Gespensterjagd, die bald ungeahnte Ausmaße annimmt – so gut, dass an anderer Stelle ein Problem entsteht: Der computeranimierte Hugo hat hier eigentlich nur sehr wenig zu tun (22. 10., 10 Uhr, Filmmuseum Potsdam).

Ein Traumpaar sind auch der zehnjährige „tiefbegabte“ Rico und der eher hochbegabte, aber ziemlich ängstliche Oskar, die sich in der Berliner Dieffenbachstraße begegnen und anfreunden. Bald schon sind die beiden in dem nach einem preisgekrönten Jugendbuch von Andreas Steinhöfel entstandenen „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ (Regie: Neele Leana Vollmar) in einen Kriminalfall mit einem dubiosen Kidnapper verwickelt. Wunderbar gespielt werden die Freunde von Anton Petzold und Juri Winkler, zudem überzeugt der Film mit viel absurdem Witz und Lokalkolorit – auch wenn die „Dieffenbachstraße“ überwiegend in Leipzig gedreht wurde (25. 10., 14.30 Uhr, Lichtblick-Kino, 28. 10., 14.30 Uhr, Moviemento 1).

Auch der 2008 nach einer Vorlage des amerikanischen Kinderbuchautors Dr. Seuss entstandene Animationsfilm „Horton hört ein Hu!“ (Regie: Jimmy Hayward und Steve Martino) besitzt eine hübsche Ausgangsidee: Der liebenswerte Elefant Horton entdeckt auf einem Staubkorn die reizend designte Parallelwelt der kleinen Hu-Wesen, die er nicht sehen, sondern nur hören kann, und versucht, seine neuen Schutzbefohlenen vor allerlei Gefahren in Sicherheit zu bringen. Sein größtes Problem besteht darin, dass ihm seine Dschungelmitbewohner die Welt auf dem Staubkorn einfach nicht glauben wollen. Deutlich werden dabei die pädagogischen Absichten von Dr. Seuss: Es geht um die Macht der Fantasie sowie um die Toleranz gegenüber den Anderen, mögen sie auch noch so klein sein (28. 10., 10 Uhr, 15 Uhr, Filmmuseum Potsdam).