Volksreden

Die Stimmung dreht sich. Immer mehr Politiker sehen in den Flüchtlingen nicht eine Bereicherung, sondern eine Überforderung

Immer wieder: Feuer in Flüchtlingsunterkünften

Foto: Martin Wichmann/dpa

Ein Haus ohne Dach, als Wohnung völlig unbrauchbar. In diesem sehr deutschen Fachwerkbau im thüringischen Bischofshagen sollten demnächst Flüchtlinge untergebracht werden. Am frühen Samstagmorgen brannte es lichterloh. Das Haus darf jetzt wegen Einsturzgefahr nicht mehr betreten werden. Nach der Brandursache ermittelt die Polizei.

Es war nicht das einzige Feuer in Flüchtlingsunterkünften an diesem Wochenende. In Friemar, ebenfalls in Thüringen, zündeten Unbekannte vier Dixi-­Toiletten an, die an einer von elf Asylsuchenden bewohnten Turnhalle aufgestellt waren. Der Brand griff auf die Fassade über. Die Flüchtlinge, darunter zwei Familien mit vielen Kindern, wurden in andere Unterkünfte verlegt. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linkspartei) nannte den Brand­an­schlag einen „Anschlag auf unsere Grundwerte“. „Das war eine Brandstiftung an einem bewohnten Gebäude und damit ein Anschlag auf Leib und Leben von Menschen, die in Thüringen Schutz suchen“, sagte er.