Porto-Erhöhung im Gespräch

BRIEFE Die Post soll das Porto anheben wollen. Das Unternehmen äußert sich widersprüchlich

BONN dpa/rtr | Das Porto entpuppt sich für Anhänger des geschriebenen Briefes aufs Neue als Ärgernis. Dreimal in Folge erhöhte die Deutsche Post in den vergangenen Jahren den Preis für den Standardbrief – von 55 auf 58, danach auf 60 und dann auf den heutigen Stand von 62 Cent. Der Preisaufschlag von 2 bis 3 Cent hielt sich allerdings durchaus im Rahmen, und Beschwerden gab es kaum. Am Dienstag berichtete die Bild-Zeitung, dass der Bonner Riese beim Porto 2016 richtig hinlangen will. Eine Anhebung um 13 Prozent, von 62 Cent auf 70 Cent, sei geplant.

Die Post dementiert einerseits. Man habe keinen Preisantrag gestellt und auch eine geplante Höhe von 70 Cent könne man nicht bestätigen, so ein Sprecher. Intern scheint sich das Unternehmen aber längst auf eine Erhöhung festgelegt zu haben. Ein Entwurf der 70-Cent-Briefmarke soll bereits millionenfach gedruckt werden. Ein Post-Sprecher bestätigt, dass es einen solchen Produktionsauftrag gibt. Das heiße aber nicht, dass das Porto steigen müsse.

Dennoch: Die Anzeichen, die für eine Portoerhöhung sprechen, sind deutlich. „Die Post hat ein großes Interesse daran, dass die Porti steigen, und zwar nicht unerheblich“, meint der Geschäftsführer des Bundesverbandes Paket & Express Logistik (BIEK), Marten Bosselmann. Das Unternehmen verdiene mit dem Brief extrem viel Geld und betreibe eine Quersubventionierung in den Paketbereich hinein.

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