„Das werden wir schon auffangen“

Streit um Mietkosten für Jugendfreizeitheim Borgfeld im Jugendhilfeausschuss handstreichartig beigelegt

Bremen taz ■ Wenn sich Probleme in Zeiten klammster Kassen doch immer so leicht lösen ließen: Mit drei Sätzen fegte Sozialstaatsrat Arnold Knigge gestern im Jugendhilfeausschuss Borgfelder Bedenken in Sachen Jugendfreizeitheim vom Tisch.

Der Träger, das DRK, hatte den Betrieb im neuen Freizi im Neubaugebiet erst gar nicht aufgenommen, nachdem klar geworden war, dass von dem Budget in Höhe von 36.000 Euro auch die Miete in Höhe von 18.000 Euro bezahlt werden müsse (taz berichtete). Inzwischen sei die Miete zwar auf 8.000 Euro heruntergehandelt, hinzu kommen aber Nebenkosten und Stromkosten, bleiben alles in allem immer noch rund 20.000 Euro. Deshalb erklärte der DRK-Vertreter gestern im Ausschuss: „Wir können das – ganz platt – nicht akzeptieren.“ Was nutze ein schönes großes Haus ohne Mittel, darin etwas zu machen, was nutze „das Zauberwort Selbstöffnung“, wenn keiner bezahlt werden könne, Jugendliche anzuleiten.

Unterstützung bekam das DRK von Sozialzentrumsleiter Erich Ernst-Pawlik. Die Mieten seien in den ursprünglichen Planungen nicht berücksichtigt worden: „Aber mittlerweile gibt es ja eine neue Welt, es gibt die GBI“, die Gesellschaft Bremer Immobilien, die Bremisches Eigentum für Geld vermietet, zahlbar auch für Bremische Einrichtungen. Es gebe nun nicht nur „virtuelle, sondern auch andere Mieten“, so Ernst-Pawlik weiter, die Träger konnten aber davon ausgehen, dass die Miete nicht in ihr Budget fallen würde. „Unter diesen Voraussetzungen fürchte ich, dass die Träger das nicht machen werden.“

Der geballten Ratlosigkeit machte Knigge handstreichartig ein Ende: „Das werden wir im Gesamtbudget schon auffangen“, so der Staatsrat. „Ich bin sehr optimistisch, dass wir das hinbekommen.“ Der Ausschuss war‘s zufrieden, nur aus den Hinterbänken murrte es: „Das sind ja ganz neue Worte.“ sgi