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: Zum Tode von Rolf Dieter Brinkmann: Leute, lernt auch nach links gucken

„Die Rolf Dieter Brinkmann Nacht“ in der Vertretung des Landes Niedersachsen beim Bund, In den Ministergärten 10,Donnerstag, 3. November, 20 Uhr

Vechta in Niedersachsen war das letzte Mal von zentraler Bedeutung, als es von den Schweden im Dreißigjährigen Krieg erobert wurde. Heute fällt der Name noch im Geografieunterricht im Zusammenhang mit der so genannten Gülleproblematik: die aufgrund der Massenzucht (vor allem von Geflügel) in Vechta anfallende Biomasse verursacht eine starke Belastung des Grundwassers. Und dann ist da noch der große Namen der Literatur, den Vechta hervorgebracht hat: Rolf Dieter Brinkmann, den es allerdings nicht lange in Niedersachsen hielt. Aus den USA brachte er so die Gedichte und Geschichten der Beat-Poeten mit und wurde selbst zu einem der bekanntesten deutschen Underground-Autoren der Sechziger. Während seine Gedichtbände „Westwärts 1&2“ noch im Druck waren, starb Rolf Dieter Brinkmann 1975 in London. Mit 35 Jahren. Er beachtete als Fußgänger den Linksverkehr nicht. Ein früher Tod und literarische Unsterblichkeit. Anlässlich seines 65. Geburts- und 30. Todestages veranstaltet die Landesvertretung Niedersachsens eine „Rolf Dieter Brinkmann Nacht“. Ensemblemitglieder des Schauspielhannover werden am Donnerstag zusammen mit einem DJ eine Collage aus Texten, Musik und Tonaufnahmen inszenieren. BB