Umweltminister fordert besseren Gewässerschutz

LANDBAU Gewässer und Knicks in Schleswig-Holstein sollen besser vor Düngemitteln geschützt werden

Das Umweltministerium in Schleswig-Holstein will den Zustand der Gewässer im Land verbessern, wie Umwelt- und Landwirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am Donnerstag in Kiel erläuterte. So soll künftig in einem fünf Meter breiten Gewässerrandstreifen kein Grünland umgebrochen werden dürfen. Wer will, kann sogar einen Zehn-Meter-Streifen einrichten. Das Land würde das finanziell unterstützen.

Bisher seien die Gewässer im Land in keinem guten Zustand, räumte Habeck ein. Die meisten erfüllen noch nicht die Qualitätsvorgaben der EU, die bis 2015 erreicht werden sollen. Vor allem Stickstoff in Form von Nitrat belastet das Grundwasser. 22 von 55 sogenannten Grundwasserkörpern sind in schlechtem Zustand. Eine Ursache: Weil für Rinderfutter und Biogasanlagen mehr Mais gebraucht wird, ist dessen Anbaufläche in den letzten zehn Jahren um fast 100.000 Hektar auf 181.000 Hektar gewachsen. Der Mais verdrängt Kulturen, die für das Grundwasser nicht so problematisch sind: Grünland, Ackergras und Wintergerste.

Habeck strebt auch an, den Schutz der landestypischen Knicks zu verbessern. Ein 50 Zentimeter breiter Schonstreifen soll verhindern, dass Äcker bis unmittelbar an den Knickfuß heran bewirtschaftet werden. Hier sollen weder Pflanzen angebaut noch Dünger und Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Habeck betonte den hohen Stellenwert der Knicks. Sie schützen Ackerflächen vor Wind und Erosion – und bieten Lebensraum für viele zum Teil gefährdete Vögel und Pflanzen.  (dpa)