200 FESTNAHMEN BEI PROTESTEN IN IRAN
: Justiz will gegen Demonstranten durchgreifen

TEHERAN | Mehr als 200 Menschen sind bei den jüngsten Protesten gegen die Regierung im Iran laut Polizei festgenommen worden. Am Montag war es zu Straßenschlachten zwischen Anhängern der Opposition und Sicherheitskräften in Teheran gekommen. Die Generalstaatsanwaltschaft warnte unterdessen, künftig würden die Behörden keine Toleranz mehr üben und gegen ungenehmigte Proteste vorgehen. Was das im Einzelnen bedeutet, wurde nicht gesagt.

Unter den 204 Festgenommenen waren auch 39 Frauen. Ihnen wird Störung der öffentlichen Ordnung vorgeworfen. Sie sollen Polizei und Passanten mit Steinen beworfen und Polizeimotorräder und Mülltonnen in Brand gesteckt haben. Auf dem Uni-Campus kam es auch gestern wieder zu Zusammenstößen. Laut der amtlichen Nachrichtenagentur Irna gingen Gegner und Anhänger des Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad aufeinander los. Die Polizei trieb sie mit Tränengas auseinander. Der Teheraner Polizeichef warf ausländischen Medien vor, das Ausmaß der Proteste am Vortag übertrieben zu haben. (dpa)

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