Fast 50.000 ohne Arbeit in Bremen

Die Arbeitslosenquote in Bremen sinkt im Oktober leicht auf 15,7 Prozent – das sind 20 Prozent mehr als im Vorjahr

Bremen taz ■ Im Land Bremen waren im Oktober 49.782 Menschen arbeitslos gemeldet, 20,5 Prozent mehr als im Oktober 2004. Im Vergleich zum September 2005 ist die Arbeitslosigkeit leicht zurückgegangen. Bremen liegt da im Bundestrend: Bundesweit fiel die Arbeitslosenquote im Monatsvergleich um 0,2 auf elf Prozent.

In Bremen beträgt die Arbeitslosenquote derzeit 15,7 Prozent. Das entspricht einem Rückgang um einen halben Prozentpunkt gegenüber dem Vormonat. Dennoch hat Bremen – gemeinsam mit sieben weiteren westdeutschen Bundesländern – die bisher höchste Oktober-Arbeitslosigkeit seiner Geschichte zu verzeichnen. Das geht aus einer Analyse von Paul Schröder vom „Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe“ (BIAJ) hervor.

Der hohe Vorjahresabstand sei allein mit Sondereffekten der Hartz-IV-Reformen zu erklären, heißt es bei der Agentur für Arbeit zur Begründung. In den alten Bundesländern gab es – relativ gesehen – mehr Sozialhilfeempfänger, die nun als erwerbsfähig eingestuft und in der Arbeitslosenstatistik erfasst werden. Am höchsten ist die Veränderungsrate in Hamburg, das mit 21,0 Prozent noch stärker betroffen ist als Bremen.

Besonders stark zugenommen hat die Zahl der arbeitslos gemeldeten Frauen in Bremen. Hier ist Bremen mit einem Plus von 36,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat der Spitzenreiter unter den Bundesländern. 21.424 Frauen waren im Oktober ohne Arbeit, 5.706 mehr als noch vor einem Jahr.

In Bremerhaven waren im Oktober 11.696 Menschen arbeitslos gemeldet. Das entspricht einer Quote von 21,9 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat bedeutet das einen Anstieg um fast ein Viertel. Im Vergleich zum Vormonat ist die Zahl aller Arbeitslosen indes um 2,7 Prozent gesunken. Der Rückgang sei jedoch nicht mit einer konjunkturellen Belebung des Arbeitsmarktes zu begründen, so die Bremerhavener Agentur für Arbeit. Verantwortlich für den Rückgang seien vielmehr die arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen. Im Oktober waren in Bremerhaven 1.340 Menschen in Ein-Euro-Jobs vermittelt, dazu gab es 583 Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. mnz