Berliner Bäder ziehen positive Bilanz
Wasser Hohe Besucherzahlen in den Freibädern, neue Hallen in Mariendorf und Pankow geplant
Annette Siering, Vorstand der Berliner Bäder, zieht eine positive Bilanz: Der Sommer brachte knapp 27 Prozent mehr BesucherInnen als im Vorjahr, zwischen Mai und Ende August nutzten insgesamt 2,7 Millionen Menschen die Schwimmbäder. Die heißen Monate Juli und August konnten die schwachen Besuchszahlen von Mai und Juni ausgleichen.
Unter freiem Himmel
Was bei Hitze ein Vorteil ist, wird jedoch bekanntlich im Herbst zum Problem – so sind die Berliner Bäder-Betriebe stark von der Sommersaison abhängig. Denn mit zwanzig Freibädern liegen 65 Prozent der Wasserfläche unter freiem Himmel, mit den Strandbädern Wannsee und Tegel sind es sogar 85 Prozent. Darin sind die zehn Freibäder, die nicht von den Berliner Bädern, sondern von Pächtern betrieben werden, noch nicht mit eingerechnet. „Dieses Missverhältnis versuchen wir aufzulösen“, sagte Siering, „wir wollen die ganzjährige Verfügbarkeit von Wasserflächen steigern.“
Dies solle vor allem über Neubauten geschehen. In Mariendorf und Pankow sind zwei Bäder mit je drei Becken und Sport-, Freizeit- und Familienangeboten geplant. Beide könnten voraussichtlich in fünf bis sechs Jahren eröffnet werden. Für zwei weitere Bäder suchen die Betriebe noch nach geeigneten Bezirken mit erhöhtem Bedarf.
Die guten Besuchszahlen im August seien insbesondere den engagierten MitarbeiterInnen zu verdanken, betonte Siering. Die Bäder-Betriebe hatten den BadleiterInnen freie Hand bei der Personalplanung gelassen, daher hätten viele Bäder bei schönem Wetter kurzfristig länger geöffnet werden können. Dieter Korte, der für die Berliner Bäder zuständige Gewerkschaftssekretär bei Ver.di, kritisierte jedoch, dass die Angestellten viele Überstunden geleistet hätten. „Das kann nur eine Übergangslösung sein“, sagte er der taz. Die Planung sei zum Teil sehr kurzfristig gewesen. Der Tarifvertrag, der eine bessere Lösung böte, werde derzeit nicht angewendet.
Wegen des anhaltenden schönen Wetters bleiben einige Freibäder bis Mitte September geöffnet. Uta Schleiermacher
