Bremen im Bild

FILM-FEST

Bisher war Bremen nicht nur das einzige Bundesland, sondern auch nahezu die einzige große Stadt in Norddeutschland ohne ein eigenes Filmfestival. Dies ändert sich mit dem Filmfest Bremen am kommenden Freitag und Samstag. Die Organisatoren der Neugründung sind dabei so klug, gar nicht erst in Konkurrenz zu treten mit den Festivals in Oldenburg, Braunschweig, Osnabrück oder gar Hamburg.

Nein, sowohl von der Länge wie auch von der Thematik her ist dies ein anderes Festival. So dauert es nur 24 Stunden, beginnt am Freitagabend und soll am Samstag zur selben Zeit auch schon wieder beendet sein. Und wenn schon provinziell, mögen sich die Organisatoren gedacht haben, dann auch konsequent. Gezeigt werden ausschließlich Filme, die in Bremen produziert oder gedreht wurden oder einen anderen Bezug zur Stadt haben; größtenteils Dokumentar- und Kurzfilme übrigens. Auch das ist anderswo gern anders.

Überregional interessant dürfte der Eröffnungsfilm sein, immerhin eine Weltpremiere: In der Doku „Generation ­Beat-Club“ beleuchten Michael Meert und Carl-Ludwig Rettinger die Radio-Bremen-Kultsendung der 60er-Jahre. „Shape, Rattle & Roll“ von Gunnar Heide und Danilea Witt ist ebenfalls eine Premiere –und es geht auch um Musik: Vorgestellt wird die in Bremen beheimatete erste „Sacred Harp“-Gruppe Deutschlands, die a cappella eine Mischung aus Rock’n’Roll und Folkmusik singt.

Weil sich 24 Stunden nun kaum mit neuen Filmen aus oder über Bremen füllen lassen, laufen auch ein paar ältere, etwa Marie Reichs Fernsehfilm „Summertime Blues“, vor vier Jahren erstmals ausgestrahlt. Den Abschluss bildet am späten Samstagnachmittag die Komödie „Am Tag als Bobby Ewing starb“ von Lars Jessen über die Alternativbewegung der 80er-Jahre.

Die Durststecke zwischen 2 und 6 Uhr morgens füllt eine „Lange Nacht der Künste“ mit Arbeiten von Studierenden der Hochschule für Künste. HIP

filmfestbremen.com