Land unter für Linke

LINKE Innere Streitigkeiten der Partei in Niedersachsen rächen sich nun

BREMEN taz | Auch in Niedersachsens Landespolitik wird Die Linke keine Rolle mehr spielen. Mit 2,9 Prozent blieb sie unter den Erwartungen der Meinungsforschungsinstitute, die sie zuletzt fast einstimmig bei glatt 3 Prozent gesehen hatten. Und deutlich unter ihren eigenen.

Die Führungsriege von Partei und Fraktion war im Wahlkampf nicht müde geworden, darauf hinzuweisen, dass auch 2008 die Demoskopen kollektiv danebengelegen hatten – zuungunsten der Linken. Auch damals sei man schließlich auf stolze 7,1 Prozent gekommen. Bundespolitisch ist damit vorerst das hier vor fünf Jahren gestartete Projekt vom Tisch, eine parlamentarische Kraft links der SPD auch in Westdeutschland zu etablieren.

Zugleich „schaut jetzt das gesamte Mitte-links-Lager in die Röhre“, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Niedersachsen-Linken, Victor Perli, angesichts der 18-Uhr-Zahlen. „Hätten SPD und Grüne darauf verzichtet, einen Lagerwahlkampf zu führen, und so wie die CDU auf die Option von Leihstimmen hingewiesen, dann könnten wir jetzt den Regierungswechsel in Niedersachsen feiern.“ Strategisch gescheitert seien Weil und Wenzel, der Herausforderer von David McAllister und der Spitzenmann der Grünen.

Frustrierend, denn die Arbeit der Landtagsfraktion war stets als seriös wahrgenommen worden. Ein Grund für die Pleite der Linken sei auch die Performance der Bundespartei im Sommer: Bis die sich im öffentlichen Streit über den Vorsitz aufrieb, hatten die Niedersachsen keine schlechten Umfragewerte.

Allerdings war es der Linken gerade in ihren Hochburgen, den großen und industriell geprägten Städten Niedersachsens, allzu oft nicht gelungen, innere Streitigkeiten beizulegen. BES