Finanzrisiko Olympia

REFERENDUM Hamburgs Bewerbung beruhe auf „unrealistischen Prämissen“, sagen die Gegner

Hamburgs Olympia-Bewerbung „beruht auf zeitlich unrealistischen Prämissen“, findet Michael Rothschuh vom Bündnis Nolympia. Gerade wegen der am vorigen Donnerstag bekannt gewordenen kritischen Stellungnahme des Rechnungshofes sollte die Bürgerschaft am nächsten Donnerstag, wenn der Sportausschuss über die Bewerbung debattiert, „eine ehrliche Zwischenbilanz ziehen“. Noch gebe es die Möglichkeit, „die Reißleine zu ziehen“, sagt Rothschuh.

Der Rechnungshof hatte in einer Stellungnahme vor den finanziellen Risiken der Olympia-Bewerbung gewarnt und den Termin des Referendums am 29. November für zu früh eingeschätzt. Zu diesem Zeitpunkt gebe es noch keine abgeschlossenen Bedarfsplanungen, kein verbindliches Finanzierungskonzept und auch keine angemessene Nutzen-Kosten-Untersuchung. Das Papier, das mehreren Medien zugespielt worden war, sei nur ein „Prüferentwurf, der in diesem Stadium noch nicht die Auffassung des Rechnungshofs wiedergibt“, betonte der Rechnungshof anschließend.

Der Senat begrüße es ausdrücklich, dass der Rechnungshof auf Risiken hinweise, sagte ein Senatssprecher: „Deshalb rechnen wir so gründlich wie möglich und nehmen die Hinweise sehr ernst.“ Die Fraktionschefs von SPD und Grünen, Andreas Dressel und Anjes Tjarks, wiesen darauf hin, dass die Stellungnahme nicht aktuell sei. Sie lasse „viele Planungsfortschritte unberücksichtigt“. Im Herbst jedoch lasse sich „eine fundierte Bewertung der Chancen und Risiken treffen“. smv