Vereinte Nationen

Die Welt im Jahr 2030: Kein Hunger, keine Armut, Gleichberech­tigung. Die UNO hat neue Entwicklungsziele. Doch sind die realistisch?

Check 1: Armut und Hunger

Das Ziel: Die UN wollen mit den Entwicklungszielen die Armut bis 2030 beseitigen. Genauer gesagt soll bis dahin niemand mit weniger als 1,25 Dollar am Tag auskommen müssen, angepasst an die Preisentwicklung.

Erreicht werden soll das etwa über mehr Landrechte für die Ärmsten oder Zugang zu Mikrofinanzsystemen, um etwa Kleinkredite zu erhalten. Zudem sollen bis 2030 sämtliche Formen der Unterernährung und des Hungers besiegt werden. Auch hier geht es um Landrechte, explizit erwähnt für Frauen und Indigene. Zudem sollen Kleinbauern gestärkt und produktiver werden. Landwirte sollen fairen Zugang zu Saatgutbanken erhalten und traditionelles Wissen besser nutzten.

Das Fazit: Mit Mikrofinanzen gegen Milliardenfonds? Die Ziele stärken zwar die Richtigen, das Grundproblem wird aber nicht benannt: Finanzstarke Investoren kaufen weltweit die Ackerflächen weg und vertreiben Millionen von Kleinbauern. Nennt sich Landgrabbing. Das Problem wird mit keinem Wort erwähnt. Man hätte schreiben sollen: „Bis 2030: Ein Ende des globalen Land­raubs“. (ia)