Merkel würdigt Hollandes Militäreinsatz in Mali

JUBILÄUMSFEIER Deutschland und Frankreich planen auch eine gemeinsame Strategie für die Eurozone

BERLIN afp/rtr | Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den Militäreinsatz Frankreichs in Mali gewürdigt. „Wir wissen, dass das eine schwierige militärische Mission ist, die Frankreich im Augenblick erfüllt für uns alle“, sagte Merkel am Dienstag in Berlin, als der französische Präsident François Hollande an ihrer Seite stand. Einen Einsatz der deutsch-französischen Brigade in Mali lehnte die Kanzlerin ab. Sein finanzielles Engagement könnte Deutschland aber ausweiten.

Hollande dankte Merkel für „die politische Solidarität und die materielle Hilfe“. Er wisse, dass Deutschland bei der Mali-Geberkonferenz kommende Woche einen Beitrag leisten werde, sagte Hollande. Merkel selbst verwies lediglich darauf, dass es bei der Konferenz in Addis Abeba um die Finanzierung des Einsatzes von Truppen des westafrikanischen Staatenbündnisses Ecowas in Mali sowie der Ausbildung der malischen Armee gehe.

Frankreich hatte vor gut einer Woche in den Mali-Konflikt eingegriffen. Im Zuge der „Operation Serval“ will Paris insgesamt 2.500 Soldaten entsenden. Sie sollen den malischen Streitkräften dabei helfen, den von Islamisten im Frühjahr vergangenen Jahres eroberten Norden des Landes zurückzuerobern.

Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Hollande kündigte Merkel am Dienstag auch an, in der europäischen Schuldenkrise die Zusammenarbeit zu verstärken. Es werde bis Mai gemeinsame Vorschläge zur Vorbereitung des Europarates im Juni geben. Merkel erklärte, man werde die Sozialpartner in beiden Ländern um Mitarbeit an diesem Projekt bitten. Auch werde es verstärkte Initiativen im Energiebereich und im Umweltschutz geben, besonders bei den erneuerbaren Energien. Hier werde man ein „neues Kapitel unserer Beziehungen“ aufschlagen können.

Hollande dankte Merkel für den „herzlichen Empfang“, den er bei seinem Besuch in Berlin erfahren habe. Er fügte hinzu, die Freundschaft beider Länder müsse mit Leben erfüllt werden. Das Budget des Deutsch-Französischen Jugendwerks wird deshalb um 2 Millionen Euro aufgestockt. Auch die Zusammenarbeit im Kulturbereich soll weiter ausgebaut werden.

Am 22. Januar 1963 hatten der damalige Bundeskanzler Konrad Adenauer und Staatspräsident Charles de Gaulle im Pariser Élysée-Palast die Aussöhnung der einstigen Erbfeinde und Kriegsgegner besiegelt. Etwa 400 französische Abgeordnete und zahlreiche Regierungsmitglieder kamen aus Paris zur Jubiläumsfeier nach Berlin.