Neuer Schlaglochatlas für Radfahrer und Fußgänger

BÜRGERSCHAFT Ein Masterplan soll Abhilfe gegen Straßenschäden auf Rad- und Gehwegen schaffen

Einen „Schlaglochatlas“ zur Sanierung von Straßen, Rad- und Gehwegen wird Hamburg mit großer Wahrscheinlichkeit erstellen. Ein entsprechender Antrag der FDP wurde am Mittwoch in der Bürgerschaft mit großer Mehrheit zur weiteren Beratung in den Verkehrsausschuss überwiesen.

Der offiziell „Masterplan“ genannte Atlas soll die vollständige Auflistung aller Schäden am Wegenetz enthalten und Maßnahmen zu deren Beseitigung nach Dringlichkeitsstufen aufzeigen. Und die Frage der Finanzierung der Reparaturen soll er auch beantworten.

„Die Bürger wollen keine Schwarze-Peter-Spiele mehr, sondern dass endlich etwas gegen den Verfall des Straßen- und Wegenetzes getan wird“, hatte FDP-Verkehrspolitiker Wieland Schinnenburg den Antrag begründet. „Flickwerk zu Lasten der Wirtschaft und der individuellen Mobilität“ warf Klaus-Peter Hesse dem SPD-Senat vor.

Daran seien aber schwarze und schwarz-grüne Vorgängersenate verantwortlich, so Martina Koeppen (SPD), „die uns diesen Sanierungsstau hinterlassen haben“. Das in Ordnung zu bringen, „wird Jahre dauern und viel Geld kosten“. Zudem sei es unfair, der SPD die Staus auf den Straßen anzulasten, so Koeppen: „Die vielen Baustellen zeigen doch, dass wir was tun.“ Die Grünen lehnten die Aufstellung eines Masterplans ab. Er schaffe nur „unnötigen Bürokratieaufwand“, sagte Till Steffen. Es sei sinnvoller, diese Mittel in die Sanierung zu stecken und nicht in Schreibtischarbeit.

Dass es einen Sanierungsstau gebe, räumte Verkehrssenator Frank Horch (parteilos) ein. Dem müsse man „strategisch und grundlegend“ abhelfen, und das bedeute auch: „Sanierung hat Vorrang vor Neubauten.“  SMV