KSK war an Luftangriff beteiligt

AFGHANISTAN Bei der Entscheidung für den Luftangriff auf zwei Tanklastzüge spielte eine geheime Einheit namens Task Force 47 eine entscheidende Rolle

BERLIN afp/taz | An der Entscheidung zum Luftangriff auf zwei Tanklastzüge in Afghanistan war offenbar die Bundeswehreliteeinheit Kommando Spezialkräfte (KSK) beteiligt. Entsprechende Medienberichte wurden am Donnerstag in Verteidigungskreisen bestätigt. Demnach spielte bei Vorbereitung und Umsetzung des Angriffsbefehls eine geheime Einheit namens Task Force 47 (TF47) eine entscheidende Rolle, die zu einem erheblichen Teil aus KSK-Soldaten besteht. Während des Einsatzes sei der deutsche Isaf-Kommandeur in Kundus, Oberst Georg Klein, zugleich auch Chef der TF47 gewesen, schreibt die Bild-Zeitung. Klein sei von fünf Offizieren und Unteroffizieren beraten und betreut worden, die allesamt der TF47 angehört hätten, mindestens einer von ihnen auch dem KSK. Den Verteidigungspolitikern im Bundestag war dies neu. „Die Zusage, dass wir umfassend informiert werden, wurde nicht eingehalten“, kritisierte der verteidigungspolitische Sprecher der SPD im Bundestag, Rainer Arnold. „Es stellt sich die Frage, ob das insgesamt ein KSK-Einsatz war. Das wollen wir wissen“, sagte Arnold. Die Leipziger Volkszeitung zitierte einen Parlamentarier, wonach es bei dem Bombenangriff um die gezielte Ausschaltung von Taliban-Führern gegangen sei. Vier solcher Männer soll der afghanische Informant der Bundeswehr rings um die Tanklaster identifiziert haben. Dies würde erklären, warum Oberst Klein die US-Piloten keine Abschreckungsflüge über die an den Lkw versammelten Menschen machen ließ. UWI

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