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POLITIK

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Jörg Sundermeier sichtet die sozialen Bewegungen in der Stadt

Der Donnerstag sieht uns im K-Fetisch (Wildenbruchstraße 86, 20 Uhr) zu Neukölln – dort finden in den letzten Monaten die wohl interessantesten Veranstaltungen zum ehemaligen Jugoslawien statt.

Diesmal geht es um Mazedonien, das sich eigentlich offiziell nicht einmal Mazedonien nennen darf und in dem die Regierung mit eiserner Hand regiert, was heißt, dass dort auch schon mal missliebige Journalisten verschwinden. Gegen das dort herrschende Elend und um die ökonomischen Zustände zu kaschieren, „hat die Regierung Nationalstolz verordnet und die Hauptstadt Skopje wurde zu einem antiken Freiluftmuseum umgebaut“, so die Veranstalter_innen von der Bewegung Solidarnost. Zdravko Saveski wird aus dem kleinen Land berichten, das die EU am langen Arm verhungern lässt. Wer dabei Parallelen zum derzeitigen Umgang der EU mit Griechenland sieht, liegt nicht falsch.

Am Sonntag wird in der Tempest Library (Reichenberger Straße 63a, 16 Uhr) über „Anarchismus in Mexiko“ gesprochen, der eine lange Tradition ausgebildet hat, seine Wurzeln reichen bis tief ins 19. Jahrhundert zurück. Hier nun wird, so die Veranstalter_innen, „eine Genossin von Anarchist Black Cross Mexiko“ über „die Arbeit ihrer Organisation berichten, die sich speziell um anarchistische Gefangene kümmert, über aktuelle Gefangene und ihre Situation, aber auch über einen Kampf gegen ein Großprojekt im Bundesstaat Oaxaca, bei dem einen lokale Gemeinschaft von ihnen unterstützt wird“. Im Anschluss werden dann Briefe an anarchistische Gefangene in aller Welt geschrieben und verschickt.

Im New Yorck im Bethanien (Mariannenplatz 2, 16 Uhr), wird, ebenfalls am Nachmittag, über die Nato-Osterweiterung gesprochen, konkret geht es um die mögliche Aufnahme Georgiens in das „westliche Verteidigungsbündnis“. Diese allerdings erfreut Russland überhaupt nicht und steht momentan auch nicht wirklich zur Debatte– was Teile der derzeitigen georgischen Regierung arg betrübt.

Am Dienstag schließlich wird die Linienstraße 206 (18 Uhr) zum Ort einer Diskussion über „Hühner, Spitzel, Widerstand“ – es dreht sich dabei um die „Geschichte und Zukunft der Kampagne gegen Tierfabriken“. „Bei dem Vortrag sollen die Kampagne vorgestellt, ein Einblick in die Inhalte und Proteste gegeben und von den Mitteln der Repressionsbehörden erzählt werden. Außerdem werden die Aktivist_innen euch das Konzept für das diesjährige Aktionscamp ­gegen Tierfabriken zeigen“, versichern die Veranstalter_innen, die zudem mit veganem Eis ­locken.

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