SWB erhöht Preise

STROMPREISE Ab Februar steigen sie wieder – in Bremen um 4, in Bremerhaven um 7 Prozent

„Nur marktbeherrschende Unternehmen können Preissteigerungen zu 100 Prozent weitergeben“

Irmgard Czarnecki

Ein durchschnittlicher 4-Personen-Haushalt mit ca. 4.500 kWh Verbrauch pro Jahr muss bei der SWB im kommenden Jahr rund 80 Euro zusätzlich für den Strom zahlen. Einen Bremer „Normalhaushalt“ kostet die von der SWB gestern ab 1. Februar 2010 angekündigte Preiserhöhung SWB-Haushalte über 50 Euro. „Nur marktbeherrschende Unternehmen wie die SWB sind in der Lage, Preissteigerungen zu 100 Prozent an die Kunden weiterzugeben“, kritisiert die Geschäftsführerin der Verbraucherzentrale Bremen, Irmgard Czarnecki, die Preispolitik der SWB.

Im Sommer 2008 hätten die gestiegenen Beschaffungskosten die SWB zur Erhöhung der Strompreise gezwungen, jetzt seien es gestiegenen Netzentgelte und die staatlich zu verantwortenden „Strom-Nebenkosten“: Steuern und Abgaben würden 2010 etwa 43 Prozent des Preises ausmachen.

Innerhalb Europas müssen Deutsche nach Dänen, Italienern und Niederländern am tiefsten für Strom in die Tasche greifen. Das liege an der Konzentration von rund 85 Prozent der Kraftwerkskapazitäten in den Händen der vier deutschen Energieriesen RWE, EON, Vattenfall und EnBW, erklärte die Verbraucherzentrale. Seit 2008 gehören der EnBW 26 Prozent der EWE, der Muttergesellschaft der SWB. Die EnBW ist das Drittgrößte und die EWE das fünftgrößte Energieunternehmen in Deutschland.

Dass Kostensteigerungen nicht zwangsläufig weitergegeben werden müssen, zeigten die Stadtwerke Osterholz-Scharmbeck, erklärte die Verbraucherzentrale: Sie verzichten auf Preiserhöhungen und kompensieren Mehrkosten durch das EEG unternehmensintern. Es gebe sowohl in Bremen als auch in Bremerhaven konzernunabhängige Anbieter mit günstigeren Strompreisen als die SWB, mit Preisgarantien bis Ende 2010. kawe