Seeweg nach England ist am Ende

Die Passagier-Fähre von Cuxhaven nach Harwich gibt auf: Zu hart ist die Konkurrenz der Billig-Flieger

Die einzige Passagier-Fährverbindung zwischen Deutschland und Großbritannien hat gestern ihren Betrieb eingestellt. Angesichts der harten Konkurrenz durch Billigflug-Angebote sei die Linie Cuxhaven Harwich nicht mehr wirtschaftlich gewesen, sagte ein Sprecher der Reederei DFDS Seaways. Jährlich wurde die seit 2003 bestehende Verbindung von rund 75.000 Passagieren genutzt.

Weder mit „Minikreuzfahrten“ noch mit anderen Sonderangeboten für die 20 Stunden lange Überfahrt pro Strecke habe sich DFDS gegen die Konkurrenz der Fluglinien behaupten können, sagte der Sprecher. Zudem seien mit dem Wegfall des zollfreien Verkaufs die Einnahmen weiter zurückgegangen.

Die Entscheidung, die Verbindung Cuxhaven Harwich einzustellen, sei letztlich gefallen, als der Eigner der „Duchess of Scandinavia“ das Schiff zurückforderte, hieß es. DFDS Seaways hatte die Fähre von der norwegischen Reederei Fjord Line gechartert, die das Schiff jetzt wieder in den eigenen Dienst nehmen will.

Bestehen bleibt nach DFDS-Angaben aber die Lkw-Fährverbindung, die die Schwester-Reederei Thor Line ab Cuxhaven anbietet. Möglicherweise werde dieser Dienst sogar ausgebaut. Fährverbindungen für Pkw und Passagiere unterhält DFDS von Esbjerg (Dänemark) nach Newcastle in Schottland sowie aus dem holländischen Ijmuiden nach Harwich.

Die jetzt eingestellte Linie war 1971 in Hamburg eingerichtet worden. Im April 2003 war die DFDS dann aber nach Cuxhaven gewechselt, um Zeit und Kosten für die lange Schifffahrt auf der Elbe zu sparen. DPA