piwik no script img

Hürden für die Energiewende

Windkraft Landesverband Windenergie kritisiert Hindernisse für neue Anlagen in Schleswig-Holstein

Der Landesverband Windenergie (BWE) fürchtet, dass die Ausnahmen des zweijährigen Verbots für den Neubau und die Modernisierung von Windkraftanlagen der Wirtschaft in Schleswig-Holstein schaden könnte. BWE-Vorstand Reinhard Christiansen sprach am Donnerstag in Kiel von einer „realen Gefahr“ für preiswerte Windenergie im Land. Die Fülle der Tabu-Bereiche werde den Herausforderungen der Energiewende nicht gerecht.

„Der Erlass stellt den weiteren Windausbau unter Berücksichtigung unter anderem von Naturschutz sicher“, erwiderte Energieminister Robert Habeck (Grüne) ebenfalls am Donnerstag. Das Windausbauziel von mindestens 300 Prozent bleibe unverändert. „Schleswig-Holstein ist und bleibt Energiewendeland“, so Habeck.

Ein neuer Erlass soll „Vorranggebiete mit Ausschlusswirkung“ festlegen, wo neue Windräder möglich sind. Im Mai hatte der Landtag beschlossen, den Ausbau der Windenergie gesetzlich zu steuern – als Reaktion auf Urteile, mit denen das Oberverwaltungsgericht Regionalpläne gekippt hatte. Neue Anlagen dürften nicht genehmigt werden, wenn sie außerhalb der Windeignungsflächen, zu dicht an Wohnhäusern liegen oder der Natur- und Artenschutz es verbietet.

„Selbst wenn die Bürger aber eine Windenergieanlage wollen und der Gemeinderat zu 100 Prozent hinter dieser Anlage steht, ist der Bau einer neuen Windenergieanlage nicht möglich“, sagte BWE-Landeschefin Nicole Knudsen. Mit der neuen Regelung käme man deshalb auch nicht dem Wunsch nach mehr Bürgerenergieprojekten nach. Ein unsicheres Marktumfeld führe dazu, dass sich Bürger und Gemeinden von bereits geplanten Projekten zurückzögen. Das sei aber eher kontraproduktiv für die Energiewende. (dpa/taz)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen