Unterm Strich
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Das erste Bild aus der umstrittenen Sammlung von Cornelius Gurlitt ist in London versteigert worden. Das Gemälde „Zwei Reiter am Strand“ von Max Liebermann kam am Mittwochabend für 1,9 Millionen Pfund (rund 2,6 Millionen Euro) im Auktionshaus Sotheby’s unter den Hammer.

Erst im Mai war das Bild, das von der Taskforce Schwabinger Kunstfund als Nazi-Raubkunst eingestuft wurde, zu seinen rechtmäßigen Besitzern zurückgekehrt. Ein New Yorker Anwalt hatte das Werk des Berliner Malers (1847–1935) schon frühzeitig zurückgefordert und im März 2014 sogar die Bundesrepublik Deutschland und Bayern vor einem Gericht in Washington verklagt – wegen Kunstraubes durch die Nazis. Am 13. Mai 2015 bekam er das Bild zurück.

Nach Angaben von Sotheby’s hatte David Toren das Bild zuletzt vor mehr als 75 Jahren im Haus seines Großonkels David Friedmann gesehen, bevor es von den Nationalsozialisten beschlagnahmt und später von Gurlitts Vater Hildebrand gekauft wurde.„Meine Familie und ich freuen uns über die Auktion des Gemäldes meines Großonkels“, sagte Toren. „Es hat mich zutiefst berührt, die Umstände, unter welchen das Gemälde gereist ist, nochmals zu erzählen und die Geschichte meiner Familie wiederaufzugreifen.“Mindestens sechs Bieter stritten sich in der Auktion um das Bild, das zunächst auf höchstens 750 000 Euro geschätzt worden war.