… DIE „ABENDSCHAU“?: Klima und Weihnachten beleuchten
Die drohende Klimakatastrophe zwingt uns zum Handeln. Gut, dass jeder Einzelne bereits beim Einkauf etwas tun kann. Noch besser ist, dass das nicht nur Ökoblättern wie die taz zum Thema machen, sondern auch die guten alten RBB-„Abendschau“.
Am Freitagabend brachte sie einen Beitrag über ökologisch korrektes Einkaufen. Anlässlich der Klimakonferenz in Kopenhagen durfte ein Experte beim Spaziergang über den Winterfeldtmarkt nicht nur erklären, dass eine herbeigeflogene Mango bis zu 70-mal so viel CO2-Ausstoß verursacht wie ein regionaler Apfel. Auch der Weihnachtsmann wurde als Ökosau enttarnt, der aus Schokolade jedenfalls: drinnen Milch von klimaschädlich pupsenden Kühen und Kakao von der Südhalbkugel, drum herum energiefressende Alufolie – schlimmer geht’s nimmer, weiß nun der TV-Zuschauer. Aufklärerischer kann Lokaljournalismus kaum sein.
Einmal in Schwung, widmete sich das Magazin gleich der nächsten Katastrophe: der Weihnachtsbeleuchtung. „Irgendwas fehlt“, klagte die Moderatorin. In privaten Fenstern, an deren vorfestlichen Beleuchtungsorgien man einst allenfalls mit Sonnenbrille unbeschadet vorbeihuschen konnte, blinkt nichts mehr. Auch hierzu kommt ein Experte zu Wort: „Schade, dass das Fest so dunkel gefeiert wird“, bedauert ein Weihnachtsbeleuchtungsverkäufer. Doch trotz investigativer Boulevardbefragung, auf der Suche nach dem Grund tappt der RBB im Dunkeln. „Es kann ja nicht nur am Geld liegen“, orakelt die „Abendschau“ nur.
Stimmt. Vielleicht sollte die Redaktion ihren Winterfeldtmarkt-Experten auch nach der Ökobilanz von Flackerlampen fragen. Da würde ihr schon ein Licht aufgehen. GA Foto: ap
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