: Strategischer Rückzug
Golf-Profi Tiger Woods braucht eine Spielpause. Nach Seitensprüngen will er so seine Ehe retten
Nach den Schlagzeilen über zahlreiche Geliebte hat US-Golfstar Tiger Woods angekündigt, eine Pause vom Profisport einzulegen. „Ich bin mir sehr klar über die Enttäuschung und den Schmerz, den ich durch meine Untreue vielen Menschen zugefügt habe“, schrieb der Weltranglistenerste auf seiner Website.
Der weltbeste Golfer gab damit erstmals öffentlich zu, untreu gewesen zu sein. Es tue ihm ernsthaft leid, schrieb der 33-Jährige. Nach eingehender Gewissensprüfung habe er sich dazu entschieden, für eine „unbestimmte“ Zeit kein professionelles Golf mehr zu spielen. Stattdessen wolle er seine Aufmerksamkeit darauf richten, ein „besserer Ehemann, Vater und Mensch“ zu sein. Der US-Profi soll mindestens zehn Geliebte gehabt haben. Auf der Liste angeblicher Mätressen stehen eine Pornodarstellerin und Kellnerinnen. Erste Sponsoren gehen deswegen auf Distanz. Man wolle Woods Rolle in der Werbung einschränken und damit seinem Wunsch nach mehr Privatsphäre entsprechen, teilte etwa der Rasiererhersteller Gillette mit.
Woods ist mit dem früheren schwedischen Model Elin Nordegren verheiratet, die beiden haben zwei Kinder. Ende November hatte der Sportler in Florida einen rätselhaften Unfall. Die Boulevardpresse mutmaßte, dass sich Woods und seine Frau wegen einer Affäre gestritten hätten und er deswegen die Kontrolle über sein Auto verloren habe.
Die Homepage von Tiger Woods wurde am Wochenende zum Forum von Anhängern und Kritikern. „Für mich wirst du immer ein Vorbild sein“, bekräftigte ein treuer Fan. Andere Schreiber zeigen sich enttäuscht über die fortdauernde Unterstützung für den „Ehebrecher“. Andere bedauern vor allem, dass Woods pausieren will: „Du kannst dich auf Golf und die Familie konzentrieren. Das ist nicht schwer. Aber bitte, spiele Golf.“ CAK
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
