Zugteilung in Celle

SCHIENE Osthannoversche Eisenbahn verliert möglicherweise ihre Gütersparte. Droht Zerschlagung?

Die Inhaber, sagt der Betriebsrat, hätten „langfristiges Engagement versprochen“

Bei der Osthannoversche Eisenbahnen AG (OHE) stehen Veränderungen an. Die Eisenbahn und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und OHE-Betriebsratschef Wilfried Tinat sorgen sich wegen des in Rede stehenden Verkaufs der Güterverkehrssparte. Als möglicher Interessent wird ein in Hessen ansässiges Unternehmen gehandelt, auch ein Management-buy-out wird offenbar geprüft.

Der Infrastruktursektor des Unternehmens sei allein nicht lebensfähig, sagt Oliver Kaufhold von der EVG. Betriebsratschef Tinat befürchtet, die zur OHE gehörende Spedition und der Hafenbetrieb könnten von einem möglichen Interessenten nicht übernommen werden und auf der Strecke bleiben. Und er rechnet fest mit weiteren Umbaumaßnahmen.

Einen nachvollziehbaren Grund für einen Verkauf vermag Tinat nicht zu erkennen: Für den Güterverkehr auf der Schiene werde sich doch der Markt profitabel entwickeln. Der Betriebsrat erinnert überdies daran, dass die heutigen Inhaber bei der Übernahme ein „langfristiges Engagement versprochen“ hätten.

OHE-Chef Wolfgang Birlin verschickte auf Anfrage eine Mitteilung, in der von einer Festigung der Leistungsfähigkeit und von verschiedenen Interessenten im Markt für das Cargo-Geschäft die Rede war. Selbst äußern wollte er sich nicht.

Das Unternehmen OHE mit Sitz in Celle gehört zu Netinera, einer Tochter der italienischen Staatsbahn. In den Bereichen Verwaltung, Netz und Werke beschäftigt die OHE nach Angaben des Betriebsrats 200 Menschen, zur Sparte Cargo zählen 60 Mitarbeiter, zur erwähnten Spedition 50, für den Hafenbetrieb arbeiten weitere 15. Eine von mehreren hundertprozentigen OHE-Tochtergesellschaften ist der Heidesprinter, indirekt beteiligt ist die OHE unter anderem an der Metronom Eisenbahngesellschaft.  FBT